Bild: Tesla (Endmontage in deutscher Gigafactory)
Nach Investitionen von 6,5 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr will Tesla in 2022 und den zwei Jahren darauf jeweils 6-8 Milliarden Dollar in mehr Produktionskapazität investieren. Das teilte das Unternehmen am Montag in seinem offiziellen Bericht für das zweite Quartal 2022 mit und erhöhte damit ein weiteres Mal die eigene Prognose. Nach dem ersten Viertel dieses Jahres hatte Tesla noch 5-7 Milliarden Dollar an jährlichen Investitionen vorhergesagt, nachdem es zuvor 4,5-6 Milliarden Dollar werden sollten.
Viele, breite und tiefe Tesla-Projekte
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres beliefen sich die Tesla-Investitionen auf 3,5 Milliarden Dollar, ist dem 10Q-Bericht ebenfalls zu entnehmen. Derzeit liegt das Unternehmen also bei der Hälfte seiner oberen Prognose für dieses Jahr nach dem ersten Quartal – und geht offenbar davon aus, dass der höhere Wert nicht mehr ausreichen wird. Wohl nur theoretisch würde die neue Vorhersage von 6-8 Milliarden Dollar Investitionen auch nur weitere 2,5 Milliarden im Rest von 2022 zulassen.
Dass die Spanne nach der Hälfte des Jahres immer noch so breit ist, begründet Tesla damit, dass es angesichts der Zahl, Breite und Tiefe der eigenen Kern-Projekte schwierig sei, die Kapitalflüsse dafür vorherzusagen. Derzeit gehe man neue Produkte wie eine neue Megapack-Iteration an, fahre auf drei Kontinenten die Elektroauto-Produktion hoch und stelle mit neuer Technologie Batterien her, zählt Tesla auf. Wie schnell dafür Geld ausgegeben wird, hänge von einer Vielzahl von Faktoren ab, und es könnten auch noch weitere Projekte hinzukommen.
Deutsche Gigafactory mit positiver Marge
In einem Interview Ende Mai hatte Tesla-CEO Elon Musk zu den zwei neuen Gigafactorys in Deutschland und Texas, sie seien Geld-Verbrennnungsöfen und würden Milliarden-Verluste verursachen. Die in Grünheide bei Berlin operierte über das ganze zweite Quartal gesehen aber schon mit einer positiven Brutto-Marge, und auch insgesamt meldete Tesla vergangene Woche mehr Gewinn als erwartet, obwohl die Gigafactory in China mehrere Wochen lang ganz oder teilweise geschlossen war. Nach Angaben in dem Bericht von Montag geht Tesla davon aus, auch die erhöhten Investitionen bis 2024 aus eigenen Mitteln finanzieren zu können, wenn derzeitige Verkaufstrends anhalten.