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Tempomat mit KI: Standard-Autopilot bei Tesla soll neue FSD-Software als Basis bekommen

tesla autopilot kameras sichtfelder

Bild: Tesla

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Manchmal dauert eine Lösung bei Tesla etwas länger, aber dann ist sie umso raffinierter. So mussten Besitzer der Premium-Modelle S und X lange auf einen automatischen Scheibenwischer warten, weil Tesla nicht einfach einen Regensensor verbaute, sondern zur Erkennung die ohnehin rundum vorhandenen Kameras nutzte – deren Bilder werden dazu mit einem eigenen neuronalen Netz ausgewertet, erklärte CEO Elon Musk später. Und wie er jetzt ankündigte, soll auf ähnliche Weise selbst der Basis-Autopilot in seinen Elektroautos die künstlich intelligente FSD-Software bekommen, mit der Tesla sich dem autonomen Fahren annähern will.

FSD als Grundlage für Tesla-Autopilot

„Die Autopilot-Funktionalität erlaubt dem Fahrzeug automatisches Lenken, Beschleunigen und Bremsen auf seiner Spur“, erklärt Tesla auf einer Infoseite dazu. Inzwischen gehört sie bei allen Modellen zur Basis-Ausstattung. Ebenfalls Teil davon ist die komplette Hardware, die laut Tesla für die aufpreispflichtige Software-Option FSD (kurz für Full Self-Driving Capability, also Fähigkeit oder in der deutschen Version „Potenzial“ zum autonomen Fahren) erforderlich ist. Sie besteht aus Kameras vorne, an den Seiten und hinten sowie Ultraschall-Sensoren (s. Grafik oben) und dem ebenfalls FSD genannten Computer, auf dem die Software läuft.

In einem Beta-Test in den USA versucht Tesla derzeit, seine Autopilot-Software so intelligent zu machen, dass annähernd fehlerfreies Fahren durch den Computer möglich wird. Auch sie trägt den Namen FSD und ist inzwischen bei Version 10.10.2 angelangt. Den nächsten großen Schritt soll laut CEO Musk V11 bringen, in der dann die Programmierung für Stadt-Straßen und Autobahnen anders als bisher zusammengelegt ist. Und wie er jetzt auf Nachfrage bestätigte, soll auch der Basis-Autopilot bei Tesla zwar nicht alle FSD-Funktionen bekommen, aber auf derselben Software laufen.

Die Begründung dafür war schon in der Twitter-Nachricht enthalten, der CEO dann die Bestätigung in Form eines kurzen „Yeah“ folgen ließ: Tesla werde vermutlich nicht auf Dauer zwei unterschiedliche Programmierungen für Standard- und FSD-Autopilot pflegen wollen und deshalb beides auf der neuen FSD-Basis zusammenlegen, hatte einer seiner engen Follower spekuliert. Ein Zeitplan dafür lässt sich dem Twitter-Austausch allerdings nicht entnehmen.

Musk nennt keinen Zeitplan für Integration

Manche Beobachter hofften auf März, denn für diesen Monat hatte Musk im vergangenen Jahr eine Aktualisierung des Autopilot-Systems für Europa angekündigt. Auch hier kann man die FSD-Option bereits seit Jahren kaufen, aber ein Beta-Test mit der neu geschriebenen Software dafür hat anders als in den USA noch nicht einmal begonnen. Eher herrscht der Eindruck vor, dass Tesla sein Autopilot-System für den alten Kontinent kaum noch weiterentwickelt, weil es noch auf der alten Programmierung basiert. Die Nachricht von der Zusammenlegung von FSD und Standard-Autopilot ist also erfreulich, weil sie die Funktionen adaptiver Tempomat und Spurhalten auf einer technisch hochmodernen Grundlage verspricht. Doch mit einer zeitnahen Umsetzung ist angesichts der bisherigen FSD-Erfahrungen nicht zu rechnen.

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