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Krypto-Betrug mit Tesla bei YouTube: 120.000 sollen gefälschten Live-Stream gesehen haben

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Bild: "Tesla" auf YouTube

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Immer wieder hängen sich mutmaßlich betrügerische Elemente an Nachrichten von Elon Musk und seiner Follower auf Twitter, um von der Popularität des Tesla- und Space-Chefs zu profitieren – und auf eine bemerkenswert raffinierte Weise tun sie das jetzt in einem weiteren Internet-Medium: Auf YouTube lief am Sonntag ein Live-Video mit einem Titel, der Neuigkeiten über ein Tesla Model 4 direkt von Musk verspricht. Tatsächlich darin zu sehen war ein altes Interview, ergänzt um beständige Aufforderungen, Kryptowährungen zu schicken, um die doppelte Menge zurückzuerhalten.

Gelöschtes Musk-Video bei anderem Kanal

Darauf wies auf Twitter der Kanal @WhamBaamYT hin, der auf YouTube selbst intensiv mit Tesla-Videos tätig ist. 120.000 Personen würden dem angeblichen Live-Stream zusehen, schrieb er am Sonntagnachmittag. In Bildern daraus sieht man Musk in einer unter Fans bekannten Interview-Situation: Drei von ihnen befragten den Tesla-Chef Ende Mai stundenlang in der Gigafactory in Texas. Neu aber ist, dass unten die ganze Zeit über eine Aufforderung im Stil einer Twitter-Nachricht von Tesla eingeblendet ist, einen oben stehenden QR-Code zu scannen.

Dabei ging es um das Versprechen, an eine bestimmte Adresse geschickte Bitcoin- oder Ethereum-Einheiten verdoppelt zurückzuschicken, wie @WhamBaamYT mit einem Einzelbild aus dem Chat zu dem Video dokumentierte. Am Montag ließ es sich bei dem ursprünglichen Kanal nicht mehr aufrufen, nachdem einer der Musk-Interviewer erfolgreich eine Copyright-Beschwerde bei YouTube eingelegt hatte.

Allerdings führte eine Suche auf der Video-Plattform schnell zu einem anderen Kanal, der sich ebenfalls nur „Tesla“ nennt, und wohl dasselbe um Krypto-Aufforderungen ergänzte Musk-Interview veröffentlichte. Die Ankündigung von YouTube gegenüber dem Copyright-Inhaber, jetzt möglichst auch das Hochladen von Kopien zu verhindern, war also zunächst offenbar nicht umgesetzt. Das Foto oben stammt aus diesem Video, der QR-Code wurde von teslamag.de für alle Fälle unkenntlich gemacht.

Tesla-Betrugsversuch geht weiter

Darüber hinaus scheinen die mutmaßlichen Krypto-Betrüger auch auf die komplette Löschung des Musk-Materials vorbereitet gewesen zu sein oder jedenfalls schnell reagiert zu haben: Auf einer der Webseiten, auf die man über den QR-Code zum Angebot der Verdoppelung gelangt, war am Montagmittag ein YouTube-Video eingebettet, das Musk in einem anderem Interview zeigt: zusammen mit dem Twitter-Mitgründer Jack Dorsey bei einer Bitcoin-Konferenz im vergangenen Juli, aber wieder ergänzt um das eingeblendete Krypto-Angebot. Eine Stunde später war es mitsamt dem Kanal, auf dem es veröffentlicht war, verschwunden. Aber dieses Katz-und-Maus-Spiel könnte noch eine Weile weitergehen – und auch der nächste Betrugsversuch mit Musk und Tesla dürfte nicht lange auf sich warten lassen.

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