Bild: Tesla (Symbolbild)
Immer auf der Jagd nach mehr Effizienz in der Produktion, nimmt Tesla bisweilen selbst beliebte Optionen aus seinem Programm. Zur Enttäuschung europäischer Kunden wurde in diesem April zum Beispiel die Anhänger-Kupplung für das Model 3 aus dem Konfigurator gestrichen. Ähnlich wurde ungefähr zur gleichen Zeit bekannt, dass Tesla Photovoltaik-Module und -Dächer künftig nur noch installieren will, wenn Kunden auch mindestens einen Powerwall-Akku dazu bestellen und umgekehrt. Dabei ist dieser Heimspeicher soeben deutlich attraktiver geworden.
Tesla-Speicher heißt jetzt Powerwall+
Hätte Tesla das Gleiche bei einem seiner Elektroautos gemacht, würde es wahrscheinlich für mehr Aufsehen sorgen: Die Leistung von neueren Powerwalls könne mittels eine Software-Updates um etwa 50 Prozent gesteigert werden, berichtete CEO Elon Musk vergangene Woche auf Twitter. Im Mai werde das umgesetzt, kündigte er an, und ein erster Kunde bekam jetzt offenbar schon am letzten April-Tag eine Beschreibung für eine Powerwall- (und Solar-) Installation mit den verbesserten Daten.
Laut Musk können alle seit November 2020 produzierten Powerwalls die Leistungserhöhung per Software bekommen. In dem neuen Datenblatt wird die verbesserte Version als Powerwall+ bezeichnet. An der Kapazität von 13,5 Kilowattstunden hat sich demnach nichts geändert. Aber die Leistung von zuvor kontinuierlich 5 Kilowatt und in Spitzen bis zu 7 Kilowatt ist jetzt mit dauerhaft 7,6 Kilowatt und (bei Ausfall des Netz-Stroms) kurzzeitig bis zu 9,6 Kilowatt angegeben. Das bedeutet, dass der Tesla-Heimakku mehr oder stromhungrigere Geräte gleichzeitig versorgen kann.
Mit der Powerwall+ scheint Tesla außerdem eine Änderung an der Zusatz-Hardware dafür vorzunehmen. Zuvor benötigte sie ein Gateway, jetzt befindet sich auf einem Foto in der auf Reddit veröffentlichten Kunden-Spezifikation darüber ein weiterer weißer Kasten, der unter anderem einen Wechselrichter enthalten dürfte. Laut dem Tesla-Text dazu ist auch „Solar-Integration“ Teil des neuen Umfangs – vier Photovoltaik-Strings könnten an die Powerwall+ mit dem Zusatz-Kasten angeschlossen werden.
Bislang lange Wartezeiten in Europa
Damit hat die Powerwall, die für einen stationären Speicher dieser Kapazität preislich ohnehin schon attraktiv war, auch für europäische Kunden weiter an Reiz gewonnen. Der Vorgänger war grundsätzlich auch für sie zu haben, allerdings eher in Schüben nach langen Wartezeiten, wohl weil Tesla nur gelegentlich einige Einheiten über den Atlantik schickte. Kurzfristig dürfte sich die Verfügbarkeit auch nicht verbessern: In der Telefon-Konferenz zum ersten Tesla-Quartal 2021 sagte Finanzchef Zachary Kirkhorn, bei der Powerwall bestehe ein Bestell-Rückstau von mehreren Monaten.