Bilder: teslamag.de
Ab jetzt gibt es wieder zwei verschiedene Elektroauto-Modelle von Tesla in Deutschland: Zum Model 3 hat sich das etwas höhere und größere Model Y gesellt, das am Donnerstag an mehreren Tesla-Standorten offiziell in den deutschen Markt eingeführt wurde. Gleich mitnehmen oder wenigstens probefahren konnte man es noch nicht, aber wer jetzt bestellt, soll noch im September beliefert werden. Und gerade in Deutschland hat das Tesla Model Y das Zeug zum Massenmodell, wie es bei der Vorstellung in Berlin hieß.
Tesla Model Y europaweit eingeführt
Für die Präsentation vor Journalisten in der Hauptstadt hatte Tesla seinen Store in der Mall of Berlin gewählt und zeigte ein Model Y Long Range in Blau mit 20-Zoll-Felgen und weißen Sitzen als Extras. An anderen Standorten in Deutschland und Europa wurden ungefähr gleichzeitig weitere Model Y enthüllt, mit unterschiedlichen Ausstattungen und Außenfarben. Sie sind sozusagen die Vorhut und wurden vergangene Woche aus China gebracht. Später kamen aber drei weitere Schiffe von dort in Zeebrügge an und könnten gut 8000 weitere Model Y für Europa gebracht haben.
Und auch das soll nur der Anfang gewesen sein. Bei der Vorstellung in Berlin verwies ein Tesla-Vertreter auf die große Beliebtheit von SUV – 24 Prozent der deutschen Neuzulassungen hätten im ersten Halbjahr 2021 dieses Format gehabt. Dabei zähle diese Art von Autos zu den größten Klimasündern, weshalb es wichtig sei, in diesem Segment zumindest ein elektrisches und nachhaltiges Gegenangebot zu machen. Über die gesamte Lebensdauer gerechnet sei das Model Y umweltfreundlicher als ein vergleichbarer Verbrenner, sagte der Tesla-Mann. Insofern könne man auch mit einem SUV einen Beitrag zur Klima- und Verkehrswende leisten.
Dem Model Y schrieb er sogar Chancen zu, zum Massenmodell zu werden – so etwas müsse angesichts der Beliebtheit des SUV-Formats nicht unbedingt ein Kleinwagen sein. Das hört sich bei einem deutschen Grundpreis für die Variante Model Y Long Range von 56.990 Euro (bei bereits abgezogenem Hersteller-Anteil am Umweltbonus) erst einmal übermütig an. Aber mit der lokalen Europa-Produktion in der neuen Gigafactory und vor allem mit der möglichen Einführung einer Standard-Variante wie beim Model 3 könnte der Preis merklich sinken. Und das Tesla Model 3 im weniger gefragten Limousinen-Format ist in diesem Juni europaweit schon dem Bestseller VW Golf sehr nah gekommen.
Zweites Volumen-Modell nach Model 3
Wann das Model Y nicht mehr aus China importiert, sondern in Europa produziert wird, konnte bei dem Termin in Berlin niemand sagen. Tesla-Chef Elon Musk hatte zuletzt erklärt, er hoffe auf eine Genehmigung für die Gigafactory in Grünheide im Oktober. Nach seinem Besuch dort kündigte er vergangene Woche ein Fest mit Führungen für den 9. des Monats an. Doch selbst bei einem Start zu diesem Termin würden wohl bis ins nächste Jahr hinein noch Model Y aus China gebraucht, war am Donnerstag zu hören. Ein Anfang mit dem zweiten Volumen-Modell ist, während es die Premium-Elektroautos Model S und Model X in Europa weiter erst 2022 wieder geben soll, jetzt jedenfalls auch hierzulande gemacht.
