Bilder: Tesla
Mit der Auffrischung des Tesla Model 3 Mitte Oktober tauchten auf verschiedenen Märkten Fahrzeuge mit neuen Scheinwerfern auf. Dabei fiel das Design mit einer Art Blende ins Auge, hinter dem einige Kenner Matrix-Scheinwerfer vermuteten. Offizielle Mitteilungen von Tesla dazu gab es nicht, also wurde spekuliert. Wohl am meisten Licht ins Scheinwerfer-Dunkel brachte jetzt ein deutscher YouTuber. Er lieferte eher enttäuschende Erkenntnisse – die bald darauf von einem US-Blog teils bestätigt wurden.
YouTuber studiert Tesla-Teilekatalog
Anhand des Ersatzteil-Katalogs von Tesla fand der Youtuber André Scheidler von Efieber heraus: Tesla scheint schlicht aus Kostengründen die Scheinwerfer für verschiedene Märkte zu harmonisieren. So sei bei Performance-Modellen, die in Großbritannien ausgeliefert wurden, zuerst das neue Scheinwerfer-Design gesehen worden. Dazu gibt Scheidler zu bedenken, dass gerade die Unterschiede zur Ausrüstung von Fahrzeugen für den Linksverkehr im Unterschied zu Rechtsverkehr-Fahrzeugen ein Kostenfaktor bei der Produktion seien.
Im Teile-Katalog von Tesla entdeckte er passend dazu einen neuen Scheinwerfer, der die Bezeichnung „global“ trägt. Insoweit vermutet der YouTuber weiter, dass diese Scheinwerfer per Software-Einstellung für die jeweiligen Märkte mit Links- bzw. Rechtsverkehr angepasst werden können. Sie würden wohl nach und nach in allen Versionen des Model 3 zum Einsatz kommen werden. Dadurch könne Tesla Geld sparen, da keine unterschiedlichen Teile mehr vorgehalten werden müssen. Die neue Optik der Scheinwerfer ergebe sich also eher durch den Einsatz eines LED-Projektors, der durch Software gesteuert werde.
Ein Matrix-Licht bedeutet das nicht, aber andere neue Funktionen könnten damit möglich werden. Ein Twitter-Nutzer fand bei einem neu in Deutschland ausgelieferten Model 3 den Aufdruck mit vorgeschriebenen Angaben auf den Scheinwerfern. Die Buchstaben-Kennung „XCERTV“ soll nach gemeinsamen Twitter-Recherchen auf Funktionen hindeuten, die üblicherweise als Kurvenlicht bezeichnet werden. Auf den Seiten des Schweizer Bundesamtes für Strassen ASTRA lässt sich diese Bezeichnung tatsächlich mit Kurvenlicht in Verbindung bringen.
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Any automative light experts here?The imprint on the new Model 3 headlights reads: XCERTV
X: AFS – Adaptive Front-lighting System
T: cornering lights!Nothing like that on the old lights.
Thanks for the pic of the old headlight @0xa000
Thanks for the hint @TeslaDeDa https://t.co/KhqteyfrSr pic.twitter.com/nwLWvF0ZTg— Raffael (@raffaeru) December 7, 2020
Noch keine neuen Funktionen, aber die von dem deutschen YouTuber vermutete Globalisierung von Scheinwerfern wurde laut einem Bericht des Blogs Electrek dann von Tesla bestätigt: Model 3 und Model Y würden auf ein neues Scheinwerfer-Design umgestellt, das weltweit bei allen Varianten identisch sei. Bis zum 1. Quartal 2021 sei die Umstellung wohl vollzogen, soll Tesla in einem Memo an Verkäufer informiert haben. Das neue Licht sei stärker und präziser zu steuern.
Keine Lenkradheizung für Model 3
Darüber hinaus stieß der YouTuber Scheidler bei seinen Katalog-Recherchen auf eine weitere Information, die manche Tesla-Fans enttäuschen dürfte. Nicht erst seit CEO Elon Musk ein „heißes“ Software-Update zu Weihnachten ankündigte, spekulieren sie darauf, dass in den Lenkrädern von neuen Model 3 und Model Y schon Heizungen stecken, die nur darauf warten, per Funk-Update von Tesla aktiviert zu werden. Doch im Teilekatalog für sein neu bestelltes Model 3 stand nach Angaben von Scheidler kein einziges Mal der Hinweis „heated“ oder „heating“ bei den Lenkrädern.