Bild: FRV
Im vergangenen Juli nahmen zwei Energie-Unternehmen in Großbritannien die damals wohl erste europäische Akku-Anlage aus Megapacks von Tesla in Betrieb. Mit 15 Megawattstunden Kapazität aus sechs Megapack-Modulen war sie im Vergleich zu Projekten in den USA oder Australien nicht sehr groß, aber das war auch nur der Anfang: Soeben ist eine weitere Anlage der beiden Betreiber ans britische Netz gegangen, und sie haben mit dem Aufbau einer viele Male größeren dritten begonnen.
Großspeicher mit Tesla-Akkus
Das teilten das spanische Unternehmen Fotowatio Renewable Ventures (FRV) und der britische Entwickler Harmony Energy laut einem Bericht von pv magazine aus Spanien Anfang des Monats mit. Demnach befindet sich die zweite Tesla-Anlage der beiden Partner in der Grafschaft West Sussex im Süden Englands und besteht aus 28 Megapacks mit zusammen 34 Megawatt Leistung und 68 Megawattstunden Kapazität. Diese soll jetzt ans Netz gegangen sein, wie die erste aus 2020 gesteuert mit Hilfe der Tesla-Software Autobidder.
Gleichzeitig mit dem Start des Netz-Akkus in West Sussex (das Foto oben stammt aus der Bauphase) gaben FRV und Harmony laut pv magazine jetzt außerdem den Bau eines dritten bekannt, in diesem Fall in der Grafschaft Essex weiter nördlich. Die Dimension ist hier schon eine ganz andere: Mit 99 Megawatt Leistung und 198 Megawattstunden Kapazität soll diese Anlage aus Tesla Megapacks die größte des Landes werden. Die Arbeiten daran haben schon begonnen, ihr Abschluss ist für Anfang 2022 geplant.
Britische Strompreise schwanken stark
Insbesondere das britische Strom-System scheint eine derartige Verstärkung durch Akku-Technik dringend nötig zu haben. Die Spitzenpreise im Intraday-Handel würden einem dort derzeit die Tränen in die Augen treiben, schrieb am Montag auf Twitter Javier Blas, Energie-Korrespondent bei Bloomberg. Zugleich ist das allgemeine Strompreis-Niveau in Großbritannien aktuell deutlich höher als in der EU und die Schwankungsbreite im Tagesverlauf viele Male so groß. Der zweite Aspekt bedeutet, dass man dort mit großen Akkus sowohl viel Geld verdienen als auch Extrem-Preise abmildern kann.