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Mercedes startet Bau von Spitzen-Elektroauto EQS – und zeigt Van EQT auf Verbrenner-Basis

Premiere des Concept EQT – Vorbote einer neuen Hochwertigkeit im Small-Van-SegmentPremiere of the Concept EQT – forerunner of a new premium quality in the small van segment

Bilder: Mercedes

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Bei dem deutschen Autohersteller Mercedes lässt sich derzeit sehr gut ein Übergang beobachten. Später als Volkswagen, dem Anschein nach aber immerhin weniger widerwillig als BMW, reagierte die Premium-Marke auf die von Tesla angezettelte Disruption mit Elektroautos und Software wie bei Smartphones. Als erstem Konkurrenten dürfte es Mercedes mit dem Mitte April vorgestellten EQS sogar gelingen, den in dieser Hinsicht besten Tesla bei der Reichweite zu übertreffen. Die Produktion des edlen Elektroautos hat in dieser Woche begonnen. Gleichzeitig stellte Mercedes als Konzept den Van EQT vor, der eher das untere Ende im Angebot des neuerdings wieder auf Luxus fokussierten Herstellers bilden dürfte.

Mercedes EQT mit Renault-Verwandten

In der flexiblen Factory 56 in Sindelfingen sei soeben die Produktion des Mercedes EQS gestartet, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Dank großem Akku, hoher Effizienz und guter Aerodynamik hat das Luxus-Elektroauto eine WLTP-Reichweite von 770 Kilometern – mehr als Tesla aktuell in Europa für das Model S angibt, das hier ohnehin erst ab Ende des Jahres wieder zu haben sein soll. Als erster Mercedes basiert der EQS auf einer speziellen Elektroauto-Plattform, die einen großen Akku, gute Aerodynamik und hohe Effizienz ermöglicht, was sämtlich zu der Rekord-Reichweite beiträgt.

Weitaus bescheidener nimmt sich demgegenüber das restliche Elektroauto-Angebot von Mercedes aus. Zuerst kam 2019 der EQC als Abkömmling des SUV GLC, im Mai 2020 folgte der EQV auf Basis der V-Klasse und Anfang 2021 der EQA, den es mit Verbrennungsmotor als GLA und GLB gibt; nach dem EQS stellte Mercedes außerdem den EQB vor, also den EQA in einer kantigeren Form wie der Verbrenner GLB. Alle neuen Modelle sind Teil der Elektroauto-Offensive mit EQ als neuer Sub-Marke, die das Unternehmen im Oktober 2020 ankündigte. Und mit dem EQT soll 2022 ein weiteres hinzukommen, das eng mit einem Verbrenner-Mercedes verwandt ist – und als Elektroauto erst nach diesem kommen soll.

Als „Premium-Fahrzeug für Familien und freizeitorientierte Privatkunden“ stellte Mercedes Anfang der Woche das noch als Konzept bezeichnete Elektroauto in einer Pressemitteilung vor. Mit seiner glatten Front mit nach unten schmaler werdendem Kühlergrill-Ersatz sieht der EQT stärker elektrisch aus als alle aus demselben Haus mit Ausnahme des EQS, der allerdings in der Serie merklich konventioneller wurde.

7 Sitze wie Tesla Model Y und EQB

Doch der EQS-Look bei dem neuen Elektro-Van täuscht ohnehin, denn bei ihm handelt es sich um einen weiteren Verbrenner-Umbau von Mercedes. In diesem Fall wird die Basis sogar zusammen mit Renault-Nissan entwickelt, berichtete t3n ­– wie der für dieses Jahr angekündigte Lieferwagen Citan und dessen Elektroauto-Zwilling eCitan soll der neue Mercedes die Plattform des Renault Kangoo nutzen. Der jetzt gezeigte EQT kommt laut Mercedes zudem erst als T-Klasse mit konventionellen Antrieben. Dafür wird das Jahr 2022 genannt, zur E-Version heißt es nur „später“.

Wenn schon kein neuer Elektroauto-Sieger, könnte der EQT zumindest praktisch und bezahlbar werden, wenn er auf dem Markt ist – laut Mercedes hat er zwei vollwertige Einzelsitze in der dritten Reihe, und für einen Preis am unteren Rand des Premium-Niveaus könnte die Renault-Partnerschaft sorgen. Mit 4,94 Metern beim Konzeptfahrzeug ist er dafür allerdings auch lang – sowohl Mercedes EQB als auch Tesla Model Y bringen sieben (hinten kleinere) Personen auf deutlich weniger Länge unter.

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