Bild: km77.com
Bis Ende der 1990er Jahre die A-Klasse von Mercedes kam und darin versagte, kannten wahrscheinlich nur Skandinavier den Elchtest: Beim plötzlichen Ausweichen und Zurücklenken auf einer geraden Strecke, wie es nötig werden kann, wenn ein großes Tier den Weg versperrt, kippte das neue Kompakt-Auto um. Der Einbau von damals noch recht neuen und teuren ESP-Systemen löste das Problem und ist inzwischen längst Standard in der Branche. Bei Elektroautos kommt als zusätzliche Hilfe der niedrige Schwerpunkt dazu. Und so schnitt das Tesla Model Y in einem spanischen Elchtest jetzt hervorragend ab.
Model Y auf Niveau von Model 3
Das ist einem Video des Portals km77.com aus Spanien zu entnehmen, das Autos in einem standardisierten Test auf ihre Stabilität beim abrupten Ausweichen überprüft. Heute lautet die Frage nicht mehr, ob sie umkippen – stattdessen geht es darum, bei welchem Ausgangstempo es noch möglich ist, in der mit Kegeln markierten Spur zu bleiben. Die besten Werte erreichten nach Angaben in dem Video dabei bislang nicht etwa Sportwagen, sondern der Ford Focus und das Tesla Model 3: Beide ließen sich noch mit am Anfang 83 km/h so gut steuern, dass sie keinen Kegel erwischten.
Vom Model Y als dem Crossover-Ableger des Volumen-Tesla hätten die Tester das nicht erwartet, denn es ist sowohl höher als auch schwerer. Tatsächlich haben sie am Anfang Schwierigkeiten damit. Beim ersten Versuch direkt nach der kurzen Anreise zu ihrer Teststrecke gelingt es ihnen nicht, den Tesla beginnend mit dem angestrebten Ziel-Wert von 77 km/h in der Kegel-Spur zu halten. Aber nach etwas Gewöhnung funktioniert das immer besser.
Letztlich schaffen es zwei verschiedene Fahrer, mit dem Model Y keine Kegel mitzunehmen, obwohl sie den Parcours mit mehr als 80 km/h anfahren. Einer kommt mit 82 km/h durch, ein anderer mit 83 km/h. Der höhere Wert entspricht dem, der mit dem Model 3 erreicht wurde. Beide Elektroautos hätten sich fast identisch verhalten, berichtet der Moderator, was angesichts von Format und Gewicht des Model Y herausragend sei.
Tesla schneller als Porsche Taycan
Lenkung, Fahrwerksabstimmung und das ESP bei dem für Europa neuen Tesla seien gut gelungen, hält km77.com fest. Er sei eines der besten Autos, das man je dem Elchtest unterzogen habe, heißt es in dem Video. Tatsächlich schnitt es sogar deutlich besser ab als das Sport-Elektroauto Porsche Taycan. Den hatte sich das Portal in der Top-Version Turbo S schon vor gut einem Jahr vorgenommen. Der Porsche ist zwar deutlich flacher als das Model Y und sogar etwas als das Model 3, aber auch schwerer. Mit mehr als 78 km/h Ausgangstempo ließ sich das deutsche Elektroauto im Ergebnis nicht ohne Kegel-Berührung durch den Test steuern.