Das Model 3 von Tesla hat bei einem verbreiteten Test der Fahrsicherheit ein außergewöhnlich gutes Ergebnis erzielt. Wie die spanische Auto-Zeitung km77 berichtet, konnte das Elektroauto den so genannten Elchtest mit Geschwindigkeiten von bis zu 83 Stundenkilometern souverän absolvieren. Bei einem Versuch mit 88 Stundenkilometern fuhr es zwar ein Absperr-Hütchen um, blieb aber dennoch gut steuerbar und folgte der vom Fahrer vorgegebenen Richtung, heißt es in einem von km77 veröffentlichten YouTube-Video.
Der Elchtest zählte früher nicht zum Repertoire offizieller Auto-Überprüfungen, wurde aber inzwischen mit standardisierten Vorgaben in die internationale Norm ISO 3888-2 aufgenommen. Sein Name rührt daher, dass er in der Vergangenheit vor allem in Schweden verbreitet war, laut Wikipedia aber zunächst unter der Bezeichnung Kindertest. Dabei geht es darum, einem Hindernis auszuweichen, das eine ganze Fahrspur einnimmt, und anschließend wieder auf die ursprüngliche Spur zurückzulenken, ohne dass das Auto ausbricht oder gar umkippt. Bekannt wurde der Test in Deutschland in den späten 1990-er Jahren, als ein Fahrzeug der neuen A-Klasse von Mercedes daran scheiterte.
Die Journalisten von km77 unterziehen nach eigenen Angaben jedes Fahrzeug, das sie im Langzeittest haben, unter anderem dem Elchtest, also auch das Model 3. Drei unterschiedliche Testfahrer seien von der Leistung des Tesla gleichermaßen beeindruckt gewesen, heißt es dazu. Selbst bei den Versuchen, bei denen ein oder mehrere Hütchen fielen, seien die Reaktionen des Autos stets vorbildlich geblieben. Die Stabilisierungshilfen hätten so eingegriffen, dass der Fahrer fast nichts davon bemerkt und nicht die Kontrolle über das Auto verliert.
Zusammen mit dem Ford Focus Jahrgang 2018 sei das Model 3 bislang das einzige Auto, bei dem sich der Test bei derart hohen Geschwindigkeiten vollenden ließ, schreibt km77. Als eine der Erklärungen für das gute Abschneiden des relativ schweren Elektroautos nennen die Tester den niedrigen Schwerpunkt durch die im Fahrzeugboden verbaute Batterie. Hinzu komme die Wirkung des regenerativen Bremssystems: Sobald ein Fahrer den Fuss vom Gas nimmt, werden E-Autos wie der Tesla deutlich langsamer, weil der Motor als Bremse wirkt. Bei den Tests war dies auch an den zumeist aufleuchtenden Bremslichtern des Model 3 zu erkennen.