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Musk als Ingenieur: SpaceX- und Tesla-Chef erklärt seine fünf Schritte bis zur Produktion

elon musk spacex starbase

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Bild: Everyday Astronaut

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Am liebsten wäre Elon Musk CEO von gar nichts – viel lieber würde er mehr Zeit mit „design and engineering“ verbringen, sagte er kurzem in einem Prozess, was sich mit Produkt-Entwicklung und -Realisierung nur ungefähr übersetzen lässt. Doch trotz seiner vielen CEO-Arbeit bei Tesla und SpaceX kümmert sich Musk bei beiden Unternehmen intensiv auch um diese Aspekte. Und in einer langen SpaceX-Führung mit einem Raketen-YouTuber verriet der Multi-Milliardär und -Unternehmer jetzt, in welchen fünf Schritten er dabei vorgeht.

Musk: Schlank machen und dann schnell

Der gut zweistündige Rundgang mit Musk durch die SpaceX-Basis in Boca Chica in Texas ist ohnehin sehenswert. Begleitet von dem YouTuber Timm Dodd, der als Everyday Astronaut jeden Schritt des Unternehmens beobachtet, sprach der CEO mal über SpaceX, mal über Tesla und erwähnte auch erneut, dass die Menschheit nur ein kurzes Zeitfenster hat, um ihre bislang rein erdgebundene Existenz multiplanetar zu erweitern.

Mit Hilfe von Tesla will er das nötige Geld dafür zusammenbringen, hat Musk dazu einmal gesagt. Vor dem Aufbruch zum Mars muss also das Elektroauto-Unternehmen Erfolg haben, aber auch SpaceX verdient mit Satelliten-Starts und ISS-Transporten schon mit dazu. Vor allem mit Blick auf das neue Starship-System seines Weltraum-Unternehmens legte der CEO (sowie CTO) gegen Ende der Starbase-Tour jetzt dar, wie er die Entwicklung bis zur Serienreife und darüber hinaus angeht. Tesla produziert in deutlich höheren Stückzahlen, aber auch SpaceX will Raketen mit vielen Triebwerken wie am Fließband bauen. Also dürfte die Vorgehensweise mehr oder weniger für beide Unternehmen gelten – und könnte auch für andere interessant sein.

Erstens geht Musk davon aus, dass die Anforderungen, die für ein neues Produkt zusammengestellt werden, definitiv als „dumm“ anzusehen sind. Man müsse sie deshalb auf jeden Fall intensiv in Frage stellen, egal von wem sie kommen. Ein konkreter Tipp dazu: Die Verantwortung solle bei einer Person liegen, nicht bei einer Abteilung – ansonsten könnten Anforderungen überleben, die vor Jahren von irgendjemandem aufgestellt und dann vergessen wurden.

Musks zweites Prinzip lautet Weglassen. Allgemein bestehe die Neigung, nur zur Sicherheit immer mehr dazuzunehmen, aber man könne nicht für alle Eventualitäten planen. Insbesondere wenn man wie SpaceX die erste vollständig wiederverwendbare Rakete entwickle, müsse man „mit engen Margen“ arbeiten, also Risiken in Kauf nehmen. Erst als dritter Schritt kommt für Musk dann das Vereinfachen und Optimieren der verbliebenen Elemente und Prozesse. Man müsse wirklich die Frage stellen, ob es etwas überhaupt geben sollte, bevor man es verbessert, wiederholte er.

Falsche Reihenfolge bei Tesla Model 3

Im vierten Schritt geht es um Beschleunigung – dass die gebraucht wird, ist für Musk genau so sicher wie die Dummheit der ersten Anforderungsliste. „Du bist zu langsam, beweg dich schneller!“, hielt der SpaceX- und Tesla-Chef kategorisch fest. Aber auch hier erinnerte er daran, dass das nur Sinn hat, wenn vorher Schritt 1-3 durchlaufen wurden. Denn das eigene Grab immer schneller zu schaufeln, sei natürlich nicht nützlich.

Als fünfter und letzter Schritt ist laut Musk dann die Automatisierung an der Reihe. Er persönlich sei übrigens beim Tesla Model 3 anfangs in der umkehrten Reihenfolge vorgegangen, räumte er ein. Konkret schilderte er dazu das Beispiel des Batterie-Packs, in dem zunächst eine zusätzliche Dämmschicht vorgesehen war, die bei Nachfragen keine Abteilung wirklich wollte, aber größte Probleme in der Produktion machte. Statt diese zu lösen, wurde sie letztlich entfernt. Weglassen lautet der Rat von Musk zudem auch, wenn eine Produktion schon läuft: Dann sei es Zeit, laufende Tests von Teilprozessen darin zu beenden, denn die könnten das Gesamtsystem sonst selbst ausbremsen.

Musk auf einer weiteren Mission

Dass Automatisierung nur einen von fünf Musk-Schritten darstellt, führt allerdings insofern in die Irre, als dort der bei weitem größte Brocken wartet. Das Produktionssystem erfordere 1000 Prozent oder sogar 10.000 Prozent mehr Arbeit als das Design (in diesem Fall als Konstruktion zu verstehen, nicht als optische Gestaltung), sagte der SpaceX-Chef mit Blick auf das Starship. Den meisten Leuten sei überhaupt nicht klar, wie schwierig Produktion sei, wiederholte er einen Punkt, den er auch als Tesla-CEO schon erwähnt hat. Dass Design schwierig sei und Produktion dann nur massenhaft Kopien davon, sei ein Irrglaube. Den wolle er korrigieren, sagte Musk – hat sich also offenbar noch auf eine weitere Mission begeben.

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