Website-Icon Teslamag.de

Musk wird teuer: Tesla verbucht im dritten Quartal 282 Millionen Dollar für CEO-Bonus

Tesla-Musk

Bild: Tesla (Archiv)

Anzeige

Elon Musk erhält auf der einen Seite so wenig Vergütung für seine Arbeit bei Tesla wie wohl kein anderer CEO weltweit, auf der anderen Seite aber wohl mehr als jeder andere: Sein Grundgehalt beträgt 0 Dollar, aber mit dem Erreichen von Meilensteinen bei Umsatz, Gewinn und Börsen-Wert kann er sich Tesla-Aktienoptionen im Wert von vielen Milliarden Dollar sichern. Für das Unternehmen bedeutet das keine Bar-Ausgabe, aber dennoch muss es die Zuteilung der Optionen gewinnmindernd verbuchen. Und im dritten Quartal 2020 war Musk als CEO so erfolgreich, dass dafür 282 Millionen Dollar angesetzt wurden.

Erste Tranche für Tesla-Chef im Mai

Das geht aus der offiziellen Börsen-Meldung zu den Geschäftszahlen in Q3 2020 hervor, die Tesla in dieser Woche veröffentlichte. In den ersten neun Monaten des Jahres kamen insgesamt sogar 404 Millionen Dollar an rechnerischen Kosten für das Musk-Programm zusammen. Die Summen setzen sich jeweils zusammen aus nachträglichen Posten, weil bestimmte Meilensteine erreicht wurden, und vorsorglichen, weil weitere in Sichtweite gerieten. Auch Teslas Aktien-Kosten für andere Mitarbeiter stiegen, doch die für Musk machten jeweils rund 90 Prozent der gesamten Zunahme aus

Die erste Tranche in seinem zwölfstufigen Bonus-Programm, in dem er jeweils Optionen für 1 Prozent der 2018 ausstehenden Tesla-Aktien erhalten kann, hatte sich Musk in diesem Mai gesichert. Wie verlangt, überstieg die durchschnittliche Marktkapitalisierung über sechs Monate den Wert von 100 Milliarden Dollar; die ersten Anforderungen für Umsatz (20 Milliarden Dollar) und bereinigten Gewinn (1,5 Milliarden Dollar) waren schon vorher erfüllt worden.

Inzwischen vier Stufen erreicht

Die (vor dem Aktien-Split) rund 1,7 Millionen Tesla-Optionen hatten für Musk damals einen rechnerischen Wert von 770 Millionen Dollar – die Differenz zwischen seinem Ausübungspreis von 350,02 Dollar (wieder vor dem Split) und dem zu der Zeit aktuellen Kurs an der Börse um 800 Dollar. Dann folgten mit der rapide steigenden Marktkapitalisierung von Tesla zwei weitere Tranchen, die einen entsprechend höheren Wert hatten. Und laut dem Magazin Forbes bedeuten die Tesla-Zahlen im dritten Quartal, dass Musk auch die Bedingungen für die vierte Stufe schon erreicht hat.

Zum einen musste der Börsenwert über ein halbes Jahr dafür mehr als 250 Milliarden Dollar liegen, was schon länger der Fall war, berichtet Forbes. Außerdem habe das bereinigte Gesamt-Ergebnis der vergangenen vier Quartale mit gut 5 Milliarden Dollar wie gefordert über 4,5 Milliarden Dollar gelegen. Damit würden weitere 8,44 Millionen Optionen für den Tesla-CEO mit einem Ausübungspreis von 70 Dollar pro Aktie freigegeben, sobald das Board die Ergebnisse offiziell festgestellt habe. Den Wert dieser Tranche beziffert Forbes auf 2,9 Milliarden Dollar.

Luxus-Problem für Tesla-Aktionäre

Ungefähr ein Zehntel davon setzte Tesla jetzt als zusätzliche Kosten für Musk-Optionen in Q3 2020 an – die Belastung für das Unternehmen ist also weitaus geringer als der rechnerische Wert für den CEO. Dennoch ist sie erheblich. Und in seinem 10Q-Bericht weist Tesla darauf hin, dass von solchen unerwartet frühen Buchungen noch weitere kommen könnten, denn die Börsen-Entwicklung sei unvorhersehbar und die Geschäftsperformance verbessere sich weiter. Die meisten Tesla-Aktionäre dürften das allerdings als ausgesprochenes Luxus-Problem betrachten.

Anzeige
Die mobile Version verlassen