Bilder: Culver City Firefighters
Am Montag ist in Los Angeles ein Tesla Model S einem am Seitenstreifen abgestellten Feuerwehrauto hinten aufgefahren, wobei trotz hoher Geschwindigkeit kein Personenschaden zu verzeichnen war. Da der Fahrer des Model S jedoch angab, mit eingeschaltetem Autopiloten gefahren zu sein, sammelt die US-Verkehrsbehörde National Transportation Safety Board (NTSB) laut der Nachrichtenagentur Bloomberg nun Informationen zum Unfallvorgang.
NTSB-Pressesprecher Chris O’Neil erklärte in einer offiziellen Stellungnahme, dass man noch nicht darüber entschieden haben, ob man eine offizielle Ermittlung zu dem Vorfall einleiten wird. Die US-Verkehrsbehörde ermittelt jedes Jahr in nur wenigen Vorfällen.
Der Tesla-Fahrer soll bei eingeschaltetem Autopiloten mit 65 mph (etwa 105 km/h) unterwegs gewesen sein, als er auf das am Seitenstreifen abgestellte Feuerwehrauto einschlug. Trotz des erheblichen Schadens am Model S wurden keine Personen verletzt.
While working a freeway accident this morning, Engine 42 was struck by a #Tesla traveling at 65 mph. The driver reports the vehicle was on autopilot. Amazingly there were no injuries! Please stay alert while driving! #abc7eyewitness #ktla #CulverCity #distracteddriving pic.twitter.com/RgEmd43tNe
— Culver City Firefighters (@CC_Firefighters) 22. Januar 2018
Das Feuerwehrauto befand sich im Einsatz und soll am Seitenstreifen einer Hauptverkehrsstraße geparkt haben als das Model S aufgefahren ist. Genauer parkte das Feuerwehrauto quer zwischen der sogenannten Emergency Lane (eine Spur für Einsatzfahrzeuge) und der Carpool Lane (eine Spur für stark belegte Fahrzeuge, die Fahrgemeinschaften fördern soll). Das Model S nutzte offenbar die Carpool Lane.
Tesla erklärte in einer Stellungnahme zu diesem Unfall, dass der Autopilot nur bei voller Aufmerksamkeit des Fahrers zu nutzen sei. Der Elektroautobauer habe bereits in der Vergangenheit mehrmals auf die Einschränkungen des Assistenzsystems hingewiesen.
Die NTSB hatte Teslas Autopiloten bei einem tödlichen Unfall im Jahre 2016 eine Teilschuld zugesprochen. Demnach hätten „Limitierungen bei der Bedienung“ eine „Hauptrolle“ bei dem besagten Unfall gespielt. Kritisiert wurden vor allem die Schutzmaßnahmen des Systems (Lenkrad-Interaktion), da diese zu viel Spielraum geben, die Aufmerksamkeit zu verlieren.
General Motors hatte bereits im vergangenen Jahr angefangen, einige Cadillac-Fahrzeuge mit einer kleinen Kamera auszustatten, die den Fahrer beobachtet. Die Software beurteilt das Videobild und soll erkennen, wenn die Aufmerksamkeit des Fahrers sinkt.
Tesla könnte zukünftig ähnlich verfahren. Das zuletzt eingeführte Mittelklassefahrzeug, das Tesla Model 3, verfügt ebenfalls über eine in den Innenraum gerichtete Kamera im Rückspiegel. Tesla nutzt ein solches System bisher jedoch nicht.