Bild: Munro Live
Eine der Entdeckungen, die Tesla-Beobachter nach den Auslieferungen der ersten Model Y in den USA machten, war eine Wärmepumpe für effizienteres Heizen unter der Frunk-Wanne. Bei einem konventionellen Auto hätte der Fund wohl niemanden hinter dem Ofen hervor gelockt, doch bei Elektroautos können ein paar Kilowattstunden Stromersparnis gerade im Winter wertvolle Extra-Reichweite bringen. Nach Ansicht mancher Fahrer eines Model Y erwies sich das Energiespar-Konzept allerdings als unangenehm laut. Diese Kritik wurde öffentlich – und Tesla kündigte daraufhin eine Änderung in der laufenden Produktion an.
Mantel in Model 3, nackt in Model Y
Ausgelöst wurde die Reaktion von Tesla wohl durch den Produktionsexperten Sandy Munro, der ein rotes Model Y Performance bestellt hat und seit der Lieferung Schritt für Schritt zerlegt und erklärt. In einem seiner Videos dazu berichtete er, manche der ebenfalls schon belieferten Kunden hätten sich beschwert, dass die Wärmepumpe zu laut sei. Munro zeigte auch gleich eine Erklärung dafür: Beim Model 3 hatte Tesla noch einen konventionellen Kompressor verwendet, diesen aber in einen gedämmten Plastik-Mantel gesteckt; die Wärmepumpe des Model Y dagegen ist nackt montiert.
Nach der ersten Entdeckung der stromsparenden Wärmepumpe im neuesten Tesla hatte sich CEO Elon Musk mit einem großen Lob für das Team dahinter gemeldet – sie sei mit die beste Arbeit, die er seit langem gesehen habe. Explizit schrieb der Tesla-Chef, dass das selbst entwickelte Gerät schneller hochlaufe und einen größeren nutzbaren Temperaturbereich habe als andere, was zwei wichtige Fortschritte gegenüber dem bisherigen Stand wären.
Das Thema Geräusch-Entwicklung allerdings erwähnte Musk bislang nicht – dabei können Wärmepumpen prinzipbedingt deutlich lauter sein als normale Thermo-Elemente wie im Model 3. Dass Tesla beim Model Y obendrein auf die Dämmung verzichtete, passt also zu den von Munro zitierten Beschwerden über eine zu hohe Geräuschentwicklung.
Tesla kündigt schnelle Änderung an
Jedoch naht in dieser Hinsicht bereits Besserung, wie Munro in einem weiteren Video verkündete: Nach dem vorigen habe er einen Anruf von Tesla erhalten, berichtete der langjährige Produktionsmanager und heutige Berater: Man werde eine Änderung in der laufenden Produktion vornehmen, sei ihm mitgeteilt worden – das Model Y bekomme einen Mantel um die Wärmepumpe wie beim Model 3 der Kompressor. „Tesla weiß, dass sie wahrscheinlich etwas zu laut ist, aber etwas Gutes wird passieren“, hielt Munro zufrieden fest.