Neubesitzer eines der Elektroautos von Tesla treiben allerhand Schabernack damit und berichten darüber, nur die allerwenigsten aber dürften damit so herzlos umgehen wie Sandy Munro. Der Autoindustrie-Veteran und heutige Berater zerlegt alles, was ihm geschickt wird, um Konstruktion und Kosten zu analysieren. Frisch dafür eingetroffen ist jetzt ein rotes Tesla Model Y, das nach Angaben von Munro mehrere Besteller zerlegt sehen wollen. Und wie versprochen, berichtet er über seine Arbeit im Internet, wenn auch bislang noch nicht ganz live.
Leuchtend roter Tesla in Teilen
Bei der Ankündigung Ende März war noch nicht ganz sicher, ob Munro sich nicht einen kleinen April-Scherz erlaubte, denn als Termin für die Lieferung des neuesten Tesla nannte er den ersten des Monats. Doch wie aktuelle Videos auf der neuen Website Munro live zeigen, ist das Model Y jetzt wirklich da – in leuchtendem Rot für 2000 Dollar Aufpreis, obwohl das Elektroauto doch in Teilen enden soll.
Bei einem ersten Rundgang (mit Corona-Maske und Handschuhen) zeigt sich Munro angetan. Er entdeckt einen ungeraden Spalt hinten rechts, findet die Maße aber insgesamt gelungen. Zum ebenen Kofferraum sagt er „wie in einem Bentley“, weil man Gepäck einfach hineinschieben kann, und er lobt den vielen Platz unter dem hochklappbaren hinteren Boden.
https://twitter.com/MunroAssociates/status/1245019948889575424
Im nächsten Video ist das Model Y gewaschen und Munro erklärt, dass er normalerweise ein weißes Auto genommen hätte. Er liest ein paar Messungen zur Karossiere vor – nicht ohne Toleranzen, aber kein Vergleich zu frühen Model 3, wie er sagt, und hinter an der Kofferraum-Klappe sogar perfekt. Verbesserungsbedarf sieht Munro trotzdem.
Befestigung am Model Y fehlt
In einem dritten Video geht Munro der Fertigungsqualität näher nach und stellt gleicht fest, dass eine Befestigung der Frunk-Abdeckung abgebrochen ist – und dann schließt der Frunk nicht mehr. Mehr dazu später, schließt das Video, und das vorerst letzte beginnt mit dem Tesla Model Y auf der Hebebühne und der Federung eines Model 3 auf einer Werkbank für einen Vergleich. Einige Elemente habe Tesla geändert, erklärt und zeigt Munro. Am Model Y auf der Bühne findet er dann aber sogar einen Querlenker, auf dem Model 3 steht.
Das war es vorerst, aber auf der Live-Homepage steht groß „Live-Zerlegung beginnt bald“, und weiterhin sind keine Anzeichen dafür zu entdecken, dass ein kostenpflichtiger Dienst dafür geplant ist. Also wird die Internet-Öffentlichkeit der Arbeit wohl wirklich zumindest auszugsweise direkt beiwohnen können. Das lässt weiter die Frage offen, was die zahlenden Kunden von Munro davon halten, dass die geschäftsrelevanten Tesla-Informationen öffentlich werden – vielleicht waren sie nicht bereit, seinen Preis für Exklusivität zu bezahlen.