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Neue Tricks bei Elektroauto-Bränden: Grube für Tesla Model S, in Österreich Akku ausgebaut

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Bild: @metrofirepio

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Die zunehmende Verbreitung von Elektroautos stellt die Feuerwehren vor neue Herausforderungen. Zwar geraten Akku-Mobile zum Beispiel nach Daten von Tesla weitaus seltener in Brand als Fahrzeuge mit konventionellem Antrieb, aber ein Lithium-Ionen-Feuer kann zum Löschen tausende Liter Wasser benötigen und und noch Tage später erneut ausbrechen. Ein erstes grobes Mittel dagegen war das Versenken in Containern voller Wasser, schon feiner sind die Brandschutz-Beutel für gelöschte Elektroautos, die eine deutsche Textil-Firma anbietet. Feuerwehren in den USA und Österreich aber haben jetzt gezeigt, dass sie sich im Zweifelsfall auch mit Lowtech-Mitteln behelfen können.

US-Feuerwehr hebt Grube für Model S aus

Von dem Fall in den USA berichtete am Wochenende der Metropolitan Fire District in der kalifornischen Stadt Sacramento. Sie habe ihren ersten Tesla-Brand hinter sich, berichtete er auf Twitter. Auf einem Video dazu ist zu erkennen, dass es wohl um ein Model S ging. Allerdings sieht man nur noch das vordere Drittel davon, als der filmende Feuerwehr-Wagen eintrifft – der Rest ist von lodernden Flammen und schwarzem Rauch verdeckt.

Der Tesla habe drei Wochen zuvor einen Unfall ohne Brand gehabt und seitdem auf einem Parkplatz zur Verschrottung gestanden, heißt es in dem Feuerwehr-Bericht weiter. Die gesendeten Helfer hätten ihn löschen können, aber der Akku habe sich immer wieder neu entzündet. Einen Container oder modernen Elektroauto-Wassersack hatten sie offenbar nicht zur Hand, aber sie kamen auch so zurecht: Auf dem nicht befestigten Parkplatz-Gelände hoben sie eine Grube aus, beförderten das Model S hinein (auf welche Weise, wird nicht erwähnt) und setzten es etwa bis zu den Schwellern unter Wasser Ein Foto zeigt das Ergebnis: Wieder ist nur die vordere Hälfte als weißer Tesla zu erkennen, dahinter zunehmend spärlich werdendes Metall-Gerippe und ein Block, der nach Heck-Resten aussieht.

Diesen Tesla konnte die Feuerwehr von Sacramento mit ihrer im Vergleich zu einem kompletten Versenken schonenden Vorgehensweise also nicht vor einem Totalschaden bewahren. Offensichtlich hatte er ihn ja zumindest finanziell auch schon vorher. Aber so blieben vorne möglicherweise mehr verwertbare Teile übrig und kein Container oder teurer Sack mit Wasser muss tage- oder wochenlang dafür abgestellt werden.

Tesla-Akku in Österreich nach Brand ausgebaut

Ähnlich pragmatisch zeigte sich laut der Publikation laumat.at am vergangenen Freitag eine österreichische Feuerwehr bei einem Brand eines Elektroautos ungenannter Marke in der Stadt Traun. Es soll zusammen mit anderen Pkw bei einem Händler gestanden haben, und ein Video-Bericht dazu auf YouTube zeigt, dass damit der lokale Tesla-Store gemeint war. Die Aufnahmen scheinen entstanden zu sein, als die Löscharbeit schon verrichtet war, denn anders als in dem US-Video sind darin keine Flammen und eilig agierenden Feuerwehr-Leute zu sehen. Einmal kommt eine weibliche Person in grauem T-Shirt (das Gesicht ist unkenntlich gemacht) auf die Kamera zu und erweckt den Eindruck, von deren Anwesenheit nicht begeistert zu sein.

So steht es auch in dem Text-Beitrag von laumat.at: Das Unternehmen habe mehrmals versucht, eine Berichterstattung zu unterbinden, heißt es darin. Dabei gab es vor Ort eine interessante neue Feuerwehr-Taktik zu beobachten: Nach dem Löschen des Feuers auf dem Außengelände sei der Tesla in die Werkstatt gebracht worden, wo anwesende Techniker seinen Akku ausgebaut hätten, schreibt die Publikation. Nur die Batterie sei dann wieder ins Freie gekommen, und die Feuerwehr forderte einen Spezialbehälter an für die weitere Kühlung an. Ob der Energie-Speicher aus einem neuen Tesla oder einem gebrauchten eines Kunden stammte, geht aus dem Bericht nicht hervor. Aber wie der Fall aus den USA zeigt er, dass man nicht immer gleich das ganze Elektroautos versenken muss, wenn sein Akku brennt oder in Brand zu geraten droht.

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