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Die Meldungen über eine erste Schiff-Lieferung von neuen Tesla Model S und Model X aus den USA für Europa scheinen verfrüht gewesen zu sein – statt wie erhofft Zeebrugge in Belgien steuert die Grand Race, die zuvor mit solchen Elektroautos beladen wurde, laut Beobachtern Häfen in Asien an. Dennoch rückt der Neustart der beiden Premium-Elektroautos erkennbar auch in Europa näher: Seit dieser Woche sind die offiziellen WLTP-Reichweiten für Model S und Model X bekannt, und Tesla stellt Kunden weiterhin Lieferungen der Plaid-Version im November in Aussicht. Und wohl zum ersten Mal wurden beide Modelle jetzt in Deutschland gesehen.
Neues Model S und Model X beim Laden
Davon berichtete teslamag.de am Dienstag ein Leser, der nicht einmal auf der Suche danach war: Am Tesla-Supercharger in Wittlich in Rheinland-Pfalz stieß er zufällig auf ein schwarzes Model S und ein blaues Model X mit jeweils ausländischem Kennzeichen, die dort beide bei der Strom-Aufnahme waren. Zu dem Model S schickte er auch Innen-Aufnahmen. Darauf sind deutlich das Yoke-Lenkrad und der quer eingebaute Bildschirm als das deutlichste Anzeichen dafür zu erkennen, dass es sich um einen aufgefrischten Tesla handelt.
Das Model X fotografierte der Leser nur von außen, aber auch hier kann man in der Ansicht von vorne sehen, dass kein rundes Lenkrad über das Armaturen-Brett ragt und dass der Bildschirm quer eingebaut ist. Insofern dürfte kein Zweifel daran bestehen, dass Tesla tatsächlich mindestens zwei seiner aufgefrischten Elektroautos schon nach Deutschland gebracht hat. Zudem erreichte teslamag.de am Mittwoch die Information, dass auch vor einem Tesla-Standort in Berlin ein Model S Plaid steht.
Keines der drei entdeckten Elektroautos hatte allerdings eine Zulassung in Deutschland. Das grüne Kennzeichen an dem schwarzen Model S in Rheinland-Pfalz sieht nach Norwegen aus, das blaue Model X dort trug ein gelbes niederländisches, ebenso wie das Model S in Berlin. Das Duo vom Supercharger scheint zudem tatsächlich zusammenzugehören, denn später am Dienstag wurden ein Model S und ein Model X mit denselben Kennzeichen von einem Mitglied des Forums TFF in der Stadt Prüm fotografiert. Die liegt etwa 60 Kilometer entfernt und ist zugleich Hauptsitz von Tesla Automation. Insofern liegt nahe, dass Beschäftigte dort letzte Tests vor den ersten Auslieferungen vornehmen.
Kein CCS-Adapter mehr für Premium-Teslas
Nachdem diese Frage lange offen blieb, ist inzwischen auch klar, dass Besitzer aufgefrischter Model S und Model X in Europa nicht mehr mit einem Adapter hantieren müssen, um die V3-Supercharger mit bis zu 250 Kilowatt Leistung nutzen zu können: Tesla stellte ihre Ladebuchse wie bei Model 3 und Model Y von Anfang an auf den CCS-Standard um. Damit dürfte schnelleres Supercharging wie in den USA möglich sein. Auf einem der Innenraum-Bilder des schwarzen Model S in Wittlich ist zu sehen, dass bei einem Akku-Stand von 63 Prozent noch 124 Kilowatt anliegen. Laut Tesla lassen sich beim neuen Model S bis zu 322 Kilometer Reichweite in 15 Minuten nachladen.