Website-Icon Teslamag.de

NHTSA-Chef: Gute Zusammenarbeit mit Tesla, landesweite Fahrassistenz-Regeln kommen

nhtsa chef steven cliff

Bild: NHTSA

Anzeige

Dass in den USA schon seit Oktober 2020 der Beta-Test mit der neuen Autopilot-Software FSD läuft und in Europa noch nicht, liegt laut Tesla-CEO Elon Musk daran, dass man auf dem alten Kontinent eine Genehmigung für so etwas braucht, während Amerika darauf verzichte. Doch auch das könnte sich bald ändern: Der neue Chef der Verkehrsbehörde NHTSA machte in einem Interview deutlich, dass er US-weite Regeln für Assistenz-Systeme wie den Autopiloten von Tesla für nötig hält.

NHTSA-Chef lobt Tesla-Reaktionen

Steven Cliff (s. Foto oben) wurde Ende 2021 erstmals als neuer Chef der National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) nominiert und Ende Mai in diesem Amt bestätigt, kam aber schon im vergangenen Februar als Senior Advisor zu der Behörde. Vergangene Woche gab er laut einem Bericht von MarketWatch sein erstes offizielles Interview in der neuen Position. Darin wurde er unter anderem auf den Eindruck angesprochen, dass die NHTSA Tesla aufs Korn genommen hat.

So führte sie im Juli 2021 eine Meldepflicht für Unfälle mit möglicher Beteiligung von Assistenz-Systemen ein. Außerdem gab es mehrere Tesla-Rückrufe und vor kurzem ging ein Verfahren in die nächste Stufe, das letztlich zum Rückruf aller Elektroautos des Unternehmens wegen des Autopilot-Systems führen könnte. Laut Cliff ist das Verhältnis dennoch konstruktiv: „Ich denke, wir arbeiten gut zusammen. Wenn wir Risiken identifiziert haben, haben sie Maßnahmen ergriffen, und das ist angemessen“, sagte er laut MarketWatch.

Ein erstes Ergebnis der neuen Meldepflicht für Assistenten-Unfälle hatte in diesem Juni für Aufregung gesorgt, denn von den knapp 400 gemeldeten Crashs kamen 273 von Tesla. Beobachter wiesen allerdings gleich darauf hin, dass das keine statistischen Aussagen über die relative Häufigkeit zulässt – mit der NTSB zählte dazu auch eine weitere Verkehrsbehörde. Und auch Cliff wies in dem Interview jetzt darauf hin, dass das Autopilot-System in 830.000 Fahrzeugen installiert sei, also in vielen mehr als bei anderen Herstellern. Zudem bekommt Tesla durch die Vernetzung seiner Elektroautos schneller Informationen über Unfälle damit.

US-Regeln für Assistenz-Systeme geplant

Dennoch ließ Cliff erkennen, dass er vorhat, für die gesamten USA geltende Regeln für Assistenz-Systeme einzuführen. Die würden gebraucht, sagte er laut MarketWatch, würden aber sorgfältige Vorbereitung erfordern. Erst einmal wolle die NHTSA diese Technologien besser verstehen, erklärte ihr neuer Chef. Denn die falschen Vorgaben könnten letztlich auf Kosten des Ziels der Verkehrssicherheit gehen. Wenn eine Regulierung für Assistenten komme, dann müsse sie nicht nur definieren, welche Standards solche Systeme erfüllen sollen, sagte Cliff weiter. Man brauche auch objektive Methoden, um zu prüfen, ob sie die Vorgaben einhalten.

Anzeige
Die mobile Version verlassen