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Öko-Rennen durchs Gelände: Extreme E stellt radikales Elektroauto für Offroad-Serie vor

Extreme E

Extreme E

Bilder: Extreme E

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Motorsport ist aktuell eher etwas für Verbrenner-Fans. Gerade im Gelände gibt es wenige Alternativen zu den hubraumstarken Offroad-Rennern, wie sie von Toyota oder BMW beispielsweise bei der Rally Paris-Dakar eingesetzt werden. Anders sieht es bei Straßenrennen aus. Hier gibt es mit der Formel E seit einigen Jahren eine Elektroauto-Alternative, aus der Audi und BMW allerdings soeben ausgestiegen sind. Aber die Köpfe dahinter erweitern ihr Konzept: Die neue Rennserie Extreme E adaptiert die Idee des elektrischen Rennsports in die harte Umgebung des Geländes.

Einheitschassis wie bei Formel E

Schon 2019 wurde die Offroad-Serie vorgestellt und soll im März 2021 in Saudi-Arabien starten. Dort gab es in diesem Jahr noch Tests mit dem Einheitsfahrzeug für die Gelände-Rennen, die jetzt abgeschlossen zu sein scheinen, denn Extreme E stellte es vergangene Woche offiziell vor.

Wie in der Formel E treten die Fahrer auch bei Extreme E sämtlich mit einem Einheitschassis an; das hält die Kosten für die Teams niedriger und macht fahrerisches Können umso wichtiger. Auch die Batterie ist einheitlich und stammt von Williams Advanced Engineering. Welche Kapazität sie hat, wurde aktuell nicht mitgeteilt. Aber die Streckenlänge von zweimal 16 Kilometern lässt vermuten, dass sie nicht besonders groß ist – gut für wenig Gewicht. Die angekündigte Motorleistung von knapp 544 PS spricht auf der anderen Seite dafür, dass der Akku auch nicht winzig ausfällt.

Das Basis-Chassis wird von Spark Racing Technology gebaut und zur Verfügung gestellt. Damit sind der Stahlrohrrahmen, die Aufhängung und Stoßdämpfer, die Bremse, die Lenkung und der Überrollbügel in allen Fahrzeugen identisch. Als direkter Antrieb dienen zwei Elektromotoren, die das nur knapp 1650 Kilogramm schwere Fahrzeug in 4,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen sollen.

Klimaneutral mit Wasserstoff-Generator

Die Rennserie will klimaneutral sein, weshalb die Fahrzeuge mit Wasserstoff-Generatoren geladen werden und der gesamte Rennzirkus mit einem eigens umgebauten Schiff zu den Austragungsorten reist. Auch steht für die Organisatoren die Geschlechtergleichheit im Lastenheft, wie sie erklären. Aus diesem Grund seien die Teams jeweils mit einem weiblichen und männlichen Fahrer besetzt, die das Fahrzeug pro Runde abwechselnd steuern.

Die Austragungsorte der Serie Extreme E sind nach aktuellen Planungen:

1 20./21.03.2021 Al-‚Ula, Saudi-Arabien Desert X Prix
2 29./30.05.2021 Lac Rose, Senegal Ocean X Prix
3 28./29.08.2021 Kangerlussuaq, Grönland Arctic X Prix
4 23./24.10.2021 Santarem, Brasilien Amazon X Prix
5 11./12.12.2021 Patagonien, Argentinien Glacier X Prix

An allen Austragungsorten wollen die Organisatoren zusätzlich Klimaprojekte unterstützen, auch um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. Und noch ein interessantes Detail: das Team, das in der ersten Runde den weitesten Sprung über eine Rampe schafft, erhält einen „Hyperloop-Boost“, der die Leistung des Fahrzeuges kurzfristig steigert.

Eine Rennserie wie die Extreme E kann zeigen, was Elektromobilität aktuell technisch leisten kann und die Entwicklung weiter voranbringen. Natürlich stellt sich dabei die Frage, weshalb man Rennen durch schützenswerte Landschaften organisieren muss. Die Organisatoren antworten darauf, dass sie auf Klimaprobleme aufmerksam machen wollen, und verweisen auf ihre Unterstützung für lokale Projekte.

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