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Die steigenden Absatzzahlen von Elektrofahrzeuge mögen sich für Norwegen erst einmal gut anhören, zumal die Umwelt und die Bevölkerung davon profitieren, doch jede Medaille hat auch ihre Kehrseite und so sind die Busfahrer des Landes ganz und gar nicht davon angetan, dass immer mehr Elektrofahrzeuge durch die Straßen fahren.
So ist es für Elektrofahrzeuge in Norwegen erlaubt die Busspur zu benutzen, wodurch diese schon bald ähnliche Aktivität aufzeigt, wie der übliche Straßenverkehr. Dies ist insbesondere in der Hauptstadt Oslo eine Nervenangelegenheit, da die Busfahrer dort bereits schon zuvor mit Staus und entsprechendem zeitlichem Engpass zu rechnen hatten.
„Die Elektrofahrzeuge müssen aus den Busspuren verschwinden“, äußert sich der Busfahrer Erik Haugstad. Er schaut auf die Zeitanzeige an der Haltestelle und weiß bereits, dass er zu spät ist. „Ich weiß Sie sind aufgebracht wegen der Verspätung des Buses und das tut mir wirklich leid, aber ich kann nichts dagegen tun“, erklärt er seinen Fahrgästen über die Lautsprecher.
Zum April diesen Jahres waren circa 27.500 Elektrofahrzeuge in Norwegen zugelassen. Diese Zahl ist insbesondere deshalb beachtlich, da Norwegen lediglich fünf Millionen Einwohner hat. Bei den derzeitigen Autoverkäufen machen Elektrofahrzeuge in Norwegen knapp 10% aus – viele davon werden in Oslo gefahren.
Ähnliche Vorhaben zur Nutzung der Busspur äußerten vor Kurzem auch Großbritannien und Deutschland. Ob die Vorfälle in Norwegen hier ein Umdenken hervorbringen bleibt abzuwarten. Erling Kagge, Model S-Besitzer aus Oslo, meint dazu: „Wenn die Elektrofahrzeuge auf die übliche Straße wechseln, könnte es insgesamt schlimmer für alle werden.“