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Raus und rein: Warum Tesla am neuen Fabrik-Standort Texas nicht direkt verkaufen darf

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Bild: Tesla (Symbolfoto)

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Nur einmal alle zwei Jahre und dann nur für maximal 140 Tage findet im US-Bundesstaat Texas eine Sitzungsperiode seines aus zwei Kammern bestehenden Parlaments statt – was bis Ende Mai nicht erledigt ist, muss bis zu 19 Monate warten. Und von dieser Besonderheit des südlichen Bundesstaates scheint jetzt auch Tesla betroffen zu sein: Nachdem das Unternehmen entschieden hatte, seine zweite Elektroauto-Fabrik dort anzusiedeln, wurde weithin damit gerechnet, dass Texas ein Gesetz verändern würde, das Tesla den direkten Verkauf dort unmöglich macht. Doch an diesem Montag endet die aktuelle Legislativ-Periode, und bislang ist nichts dergleichen geschehen.

Tesla-Papiere über Nevada nach Texas

Darüber berichtete Ende vergangener Woche die Auto-Publikation The Drive. Zwar habe es seit dem Start der Sitzungen in diesem Januar mehrere Gesetzes-Initiativen gegeben, die eine Ausnahme für Tesla vom Direktverkauf-Verbot in Texas schaffen sollten, doch keine davon habe rechtzeitig alle legislativen Schritte hinter sich gebracht.

Und das bedeutet laut The Drive vorerst: Wenn wie angekündigt vor Ende des Jahres die ersten Tesla Model Y in der neuen Gigafactory bei Austin produziert werden, müssen sie wahrscheinlich erst einmal über die Grenzen des Bundesstaats gebracht werden, bevor sie dort an Kunden übergeben werden können. Denn bislang ließen sich Schlupflöcher finden, um einen Tesla in Texas zu kaufen und zu bekommen, aber die eigene Produktionsstätte dort verkompliziert die Lage.

Aktuell kann man Teslas in mehreren Galerien in Texas ansehen und sich darüber informieren lassen, solange niemand über Preise spricht, erklärt The Drive. Im Internet dürfen Texaner auch bestellen – aber Tesla darf ihre Aufträge nicht innerhalb des Bundesstaats bearbeiten. So habe ein Käufer berichtet, er habe seine Papiere über einen Tesla-Store in Nevada bekommen. Anschließend werden die Elektroautos an einem von acht Service-Standorten in Texas bereitgestellt. Die Kunden müssen sie aber vorher von außerhalb des Tesla-Geländes bezahlen und bekommen ihr Auto dann nicht übergeben, sondern können es einfach mitnehmen.

Model Y über die Grenze und zurück

Das ist kompliziert genug. Doch wenn die Elektroautos bald statt aus Fremont in Kalifornien direkt aus Texas stammen, wird laut The Drive eine geradezu absurde Situation auftreten: Model Y (und später Cybertruck und Semi) aus der neuen Gigafactory müssten zunächst kurz über die Grenze des Bundesstaats Texas gebracht werden, bevor Tesla sie dort verkaufen und ausliefern kann.

Auf regulärem Weg wird sich das vor Anfang 2023 nicht mehr verhindern lassen, weil die Texas Legislature erst dann wieder zusammentritt. Allenfalls eine „obskure regulatorische Ausnahme“ für Tesla lasse sich in den kommenden Monaten vielleicht noch schaffen, schreibt The Drive. Außerdem könnte der Gouverneur Greg Abbott eine Sondersitzung speziell für dieses Thema einberufen, was aber extrem unwahrscheinlich sei. Bemerkenswert zurückhaltend schrieb CEO Elon Musk in einer Twitter-Reaktion auf den Artikel, Tesla würde „eine Veränderung des Gesetzes gewiss zu schätzen wissen“, damit die Kurz-Ausfuhren aus Texas nicht nötig werden.

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