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Reste-Verwertung mit Mini-Rabatt: Tesla bietet in USA Model 3 mit Akkus von 2017 an

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Bild: Tesla

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Die geschätzten Lieferzeiten für neue Tesla Model 3 in den USA sind derzeit mäßig. Am längsten muss man laut Konfigurator auf das Basis-Modell nur mit Heckantrieb warten, das ohne Extras erst im Oktober 2022 kommen soll, doch mit 19-Zoll-Felgen wird Juni daraus, und teurere Model 3 sollen unabhängig von der Ausstattung spätestens im März geliefert werden. Trotzdem scheint Tesla auf Kunden zu hoffen, die nicht einmal so lange warten wollen: Im Bestand werden derzeit mehrere Model 3 als Vorführwagen mit wenigen Kilometern zur kurzfristigen Auslieferung angeboten – und die kosten praktisch das Gleiche wie nagelneue Exemplare, sind aber mit alten Akkus ausgestattet.

Tesla Model 3 mit Akku von 2017

Das fiel am Wochenende zuerst Beobachtern auf Twitter auf und ließ sich anhand der Tesla-Webseiten für die USA nachvollziehen. Nicht in allen Regionen, aber zum Beispiel um die beliebte Postleitzahl 90210 aus Kalifornien herum standen am Montag rund 30 Model 3 im Bestand zur Auswahl, sämtlich als Vorführwagen gekennzeichnet und mit maximal knapp 2000 Meilen auf dem Tacho. Sie alle kosten nur minimal weniger, als Tesla im Konfigurator als Neupreis mit derselben Ausstattung angibt. Und bei sechs dieser Model 3 steht zusätzlich ein merkwürdiger Hinweis zum Akku darunter (s. Bildschirm-Foto oben).

„Reichweiten-Werte können aufgrund des Batterie-Alters bis zu 12 Prozent niedriger sein“, schreibt Tesla zu diesen Model 3. Außerdem gibt es einen Link zu zusätzlichen Informationen darüber. Wer ihn anklickt, bekommt zu sehen, dass das jeweilige Fahrzeug mit einem Batterie-Paket gebaut wurde, das aus dem Jahr 2017 stammt. Bei der Produktion sei das Paket zwar unbenutzt gewesen, aufgrund des Alters sei aber die Kapazität der Zellen gesunken, sodass Käufer mit bis zu 12 Prozent weniger Reichweite als nach den aktuellen Daten rechnen müssten, erklärt Tesla weiter.

Der billigste Tesla im 90210-Raum mit diesem Hinweis war am Montag ein Model 3 Long Range für 60.880 Dollar mit keinerlei Extras – abgesehen von der Option FSD für zukünftig autonomes Fahren, die in den USA 10.000 Dollar kostet. Ein ganz neues Model 3 LR mit derselben Ausstattung würde laut Konfigurator nur 110 Dollar mehr kosten als der Vorführwagen mit der alten Batterie. Für ein schwarzes Model 3 ebenfalls nur mit FSD stand am Montag der Preis von 62.250 Dollar bei Tesla. Das sind, bei in diesem Fall 772 Meilen bisheriger Laufleistung, nur 240 Dollar weniger als neu. Zudem geht diese Rechnung nur für Kunden auf, die tatsächlich die teure FSD-Option wollen – nach Berechnungen eines Tesla-Beobachters waren das im dritten Quartal dieses Jahres beim Model 3 in den USA nur noch 15 Prozent.

Teure Model S und Model X verkauft?

Was es mit den Model 3 mit Akkus von 2017 auf sich hat, blieb zunächst offen. Die Preise dafür aber passen ins internationale Bild – und scheinen bezahlt zu werden. Am Wochenende berichtete teslamag.de nach dem Hinweis eines Lesers über nahezu Neupreise für teils lange gebrauchte und viel gefahrene Model S und Model X auf den deutschen Tesla-Seiten. Eine Nachfrage dazu beim Unternehmen blieb ohne Ergebnis, aber dem Leser wurde nach seinen Angaben im Chat gesagt, dass die Preise ernst gemeint seien. Am Montag gab es wieder keine gebrauchten Model S und Model X mehr bei Tesla in Deutschland, was bedeuten könnte, dass sie trotz der hohen Preise rasch verkauft wurden.

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