Bilder: Zoox
Als Amazon-CEO Jeff Bezos in diesem Frühjahr das Startup Zoox kaufte, bezeichnete Elon Musk ihn als Nachahmer – denn ähnlich wie Tesla arbeitet das 2014 gegründete Unternehmen an autonomen Elektroautos. Tatsächlich geht es auch bei Zoox um etwas, das als Robotaxi bezeichnet wird, also selbstständig fahrend gegen Gebühren Passagiere befördern soll. Anders als Tesla aber fängt das Startup in Bezos-Hand gleich autonom an, statt sich diesem Ziel über Fahrer-Fahrzeuge mit besser werdendem Autopilot zu nähern. Jetzt hat Zoox das Elektroauto für seinen zukünftigen Robotaxi-Dienst vorgestellt, und es unterscheidet sich optisch und technisch sehr von Tesla mit seinem Autopilot-System.
Lidar wie fast alle außer Tesla
Einer aktuellen Mode folgend trägt das viersitzige Fahrzeug schlicht denselben Namen wie das Unternehmen, geht aus der Mitteilung dazu hervor. Es ist nur 3,63 Meter lang – aber der Zoox kommt ja auch ohne Fahrer oder auch nur einen Platz dafür aus. Außerdem stecken die großen Räder ganz am Ende der hohen Karosserie, sodass der gesamte Platz innen für die vier Passagiere bleibt, die sich gegenüber sitzen. Vorne oder hinten gibt es in dem komplett symmetrischen Elektroauto nicht. Im Boden ist eine mit 133 Kilowattstunden bemerkenswerte große Batterie untergebracht. Tatsächlich hat sie mehr Kapazität als jeder aktuelle Tesla und wohl auch jedes andere heute verfügbare Elektroauto.
Beim Autonomie-System geht Zoox vor wie fast die gesamte restliche Autobranche, also anders als Tesla. An den Ecken des rundlichen Dachs befindet sich je ein Lidar-Sensor für einen vierfachen 270-Grad-Blick. Auf diese relativ teure Technologie setzen fast alle anderen Auto- oder IT-Unternehmen, die sich am autonomen Fahren versuchen. Tesla-CEO Elon Musk dagegen würde sie nach eigener Aussage nicht einmal geschenkt nehmen und verwendet stattdessen Kameras, Radar und immer bessere künstliche Intelligenz zur Auswertung.
Er gehe fest davon aus, dass irgendein Land der Welt schon 2021 die Tesla-Technologie für autonomes Fahren zulassen werde, sagte Musk vor kurzem. Das setzt voraus, dass sie technisch weit genug dafür ist. Derzeit laufen erste Beta-Tests mit einer grundlegend neu programmierten Autopilot-Version, genannt FSD. In komplizierten städtischen Umfeldern kommt sie meist schon gut zurecht, aber längst nicht immer und überall.
Kein Datum für Zoox-Robotaxis
Zoox nannte in der Mitteilung zu seinem Elektro-Fahrzeug kein Datum für dessen Inbetriebnahme. Es funktioniere und fahre, wurde lediglich erwähnt. Wenn es so weit ist, will Zoox damit einen „mobility as a service“-Dienst in Städten anbieten, also eben autonome Taxis, die per App bestellt werden. Bei Tesla soll es so ähnlich aussehen, aber der Hersteller will seine Robotaxi-Flotte nicht selbst betreiben.
