Bild: Kpix 5
Während Tesla langsam seinen Beta-Test mit der neuen Autopilot-Software FSD ausweitet, nähern sich andere Unternehmen ebenfalls dem Markt für autonomes Fahren. So betreibt die Google-Firma Waymo auf einem begrenzten Gebiet der US-Stadt Phoenix bereits einen Dienst mit fahrerlosen Taxis und hat im August eine Genehmigung bekommen, ihr Test-Programm in San Francisco auszuweiten. Einstweilen mit menschlichen Aufpassern am Steuer dürfen die mit vielen Sensoren hochgerüsteten Jaguar i-Pace dort Passagiere mitnehmen. Doch viele von denen landeten in den ersten Tagen vorübergehend in immer dergleichen Sackgasse.
Jaguar-Elektroautos voller Technik
Von den täglichen Waymo-Besuchen berichtete jetzt zuerst der lokale TV-Sender Kpix 5. Demnach erlebt ein sonst ruhiges Viertel in San Francisco seit dem Start der Waymo-Tests eine Explosion im Verkehrsaufkommen. Anfangs wurde sie sogar für so etwas wie eine Alien-Invasion gehalten: Sie sei von einem merkwürdigen Summen aufgewacht und habe gedacht, vor ihrem Schlafzimmer sei ein Raumschiff gelandet, erzählte eine Anwohnerin.
Was sie hörte, war der Ton eines Fußgänger-Warnsystem bei langsamer oder Rückwärts-Fahrt, und er stammte von einem der Jaguar-Elektroautos von Waymo. Und wie sich herausstellte, sollte es bei weitem nicht das einzige bleiben: An manchen Tagen seien es bis zu 50, berichtete die aus dem Schlaf gesummte Frau. Das TV-Team konnte selbst mehrere nacheinander beobachten. Am Ende der Sackgasse bildete sich einmal sogar eine Schlange der weißen Taxi-Roboter. Laut Kpix 5 erweckte die Szene den Eindruck, als seien die hochtechnisierten Autos völlig überrascht davon, dass es dort nicht weitergeht.
Und so passiert seit Wochen immer das Gleiche. Ein Waymo-Taxi fährt in die kurze Straße ein bis zu ihrem Ende und bleibt zunächst stehen. Dann nimmt es eine Wende in mehreren Zügen vor, wobei aus dem Bericht nicht klar hervorgeht, ob dafür der Mensch am Steuer die Kontrolle vom Computer übernimmt. Vorher intervenieren dürfen die Aufpasser offenbar nicht, weil das Problem erst als unlösbar eingestuft wird, wenn die Straße endet. Sie würden nur ihren Job machen, hätten einige erklärt, sagte ein anderer Anwohner.
Tesla-Chef Musk amüsiert sich
Waymo erfuhr von dem Problem, das Leute in der neuerdings viel befahrenen Straße wahlweise als lästig oder als bizarr bezeichneten, offenbar erst durch die Nachfrage von Kpix 5 dazu. Der Sender veröffentlichte eine Stellungnahme des Dienstes, laut der sich die eigenen Roboter-Taxis an die Verkehrsregeln gehalten hätten. Dennoch werde man sich der Angelegenheit annehmen, hieß es. Vorher war schon ein Waymo-Taxi ganz ohne Fahrer in Phoenix durch ein ähnliches bizarres Verhalten aufgefallen, als es zunächst steckenblieb und dann vor hinzukommenden Helfern zu flüchten schien. Tesla-Chef Elon Musk, bei dessen FSD-Tests stets menschliche Fahrer die Verantwortung tragen, amüsierte sich auf Twitter jedenfalls über den dumm erscheinender Fehler der Konkurrenz-Flotte in San Francisco.