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Rückruf wegen alter Tesla-MCUs jetzt auch in China – Verwirrung bei deutschen Kunden

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Bild: Tesla (Symbolbild)

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Nach einigem Gezerre mit Kunden und der Verkehrsbehörde NHTSA hat Tesla Anfang dieser Woche in den USA einen Rückruf für noch 134.951 Model S und Model X aus der Produktion vor März 2018 gestartet. Dabei geht es um Ausfälle des Medien-Computers MCU (Media Control Unit), der bis zu dieser Zeit mit einem zu kleinen Speicher-Chip ausgestattet war und deshalb nach längerer Nutzung zu Ausfällen neigt. Laut Tesla ist das kein Sicherheitsproblem, weil die MCU mit neuester Software keine wichtigen Fahrzeug-Funktionen mehr steuert. Dennoch wurde kurz darauf auch aus China ein Rückruf für frühe Model S und Model X bekannt, und auch manche deutschen Besitzer dieser Modelle bekamen Tesla von E-Mails mit einem Hinweis darauf.

US-Rückruf laut Tesla freiwillig

Die NHTSA hatte Mitte Januar nach Beschwerden vieler Kunden von Tesla offiziell einen Rückruf der zu dieser Zeit nach ihren Angaben noch gut 158.000 Elektroautos mit der MCU1 verlangt. Dem Unternehmen blieb anschließend die Alternative, dieser Aufforderung nachzukommen oder detailliert zu erklären, warum sie ihr nicht folgt. Wie aus einem Schreiben der NHTSA hervorgeht, ging dann Ende Januar die Ankündigung des Rückrufs ein.

Auf seiner Website erklärt Tesla dazu, sich freiwillig und proaktiv zu dem Rückruf entschlossen zu haben. Technisch gesehen ist das korrekt, doch zuvor gab es mehrere Maßnahmen, die man als Versuche verstehen könnte, ihn zu verhindern oder weniger umfangreich zu machen. So verlängerte Tesla im November 2020 die Garantie für Fahrzeuge mit MCU1 und bot auch die Kostenerstattung für schon erfolgte Reparaturen an. Nach der NHTSA-Aufforderung wurde außerdem der Preis für das Upgrade auf die neuere MCU2 gesenkt, in den USA um 1000 Dollar auf 1500 Dollar, in Deutschland auf 1500 Euro.

Rückruf in China, E-Mails in Deutschland

Nachdem die NHTSA Mitte Januar ihre Rückruf-Aufforderung veröffentlicht hatte, wurde auch das deutsche Kraftfahrtbundesamt (KBA) tätig. Das war insofern erstaunlich, als es kurz vorher noch einem Mitglied im Forum Tesla Fahrer und Freunde (TFF) mitgeteilt hatte, die MCU-Ausfälle seien nicht sicherheitsrelevant. Dennoch bestätigte es teslamag.de Ende Januar auf Nachfrage, einen Rückruf für ältere Model S und Model X zu prüfen – „eventuell sind wir erneut eingestiegen“, sagte ein Sprecher dazu.

In China hat ein Rückruf wegen desselben Problems bereits begonnen, wie in dieser Woche auf Twitter gemeldet wurde. Laut einem von dem Nutzer @DKurac eingestellten Dokument geht es dort um 20.428 Model S und 15.698 Model X.

Auch einige Mitglieder im deutschen TFF meldeten, E-Mails von Tesla bekommen zu haben, in dem sie unter Verweis auf den freiwilligen Rückruf gebeten werden, sich beim Service zu melden, wenn die Probleme bei ihnen auftreten. Andere Besitzer von älteren Model S und Model X dagegen berichteten, noch keine Post bekommen zu haben. In der Datenbank des KBA war am Samstag ebenfalls noch kein Eintrag zu einem MCU-Rückruf zu finden. Doch die Informationsseite von Tesla dazu, die Anfang der Woche zunächst nur in Englisch aufzurufen war und ansonsten zur Login-Seite führte, steht inzwischen auch auf Deutsch zur Verfügung. Wer keine Warnmeldung erhält, soll zunächst nur die neueste Tesla-Software aufspielen und ansonsten warten: „Tesla wird Sie kontaktieren, sobald die Austauschteile vorrätig sind.“

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