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China: Rückruf für zehntausende Model S und Model X – laut Tesla nicht nötig (aktualisiert)

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Bild: Tesla

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Vor kurzem gab es einen Rückruf bei Tesla in den USA, der allein mit einem Software-Update erledigt werden konnte – die Bremslichter von Anhängern an Model Y als Zug-Fahrzeug funktionierten nicht. In China aber muss Tesla jetzt nach Berichten mindestens rund 30.000 seiner Premium-Elektroautos wegen eines Problems in die Werkstätten holen, das sich wohl nur mit neuen Bauteilen lösen lässt: Bei importierten Model S und Model X von Herbst 2013 bis Januar 2018 soll die Aufhängung überarbeitet werden.

Widersprüchliche Angaben zu Zahl

Das berichtete am Freitag die Nachrichten-Agentur Bloomberg unter Berufung auf eine Mitteilung der chinesischen Markt-Aufsichtsbehörde. Demnach gibt es zwei unterschiedliche Probleme mit der Räder-Aufhängung in den Teslas; manche der zurückgerufenen Elektroautos seien von beiden betroffen, manche von jeweils nur einem. Von dem Rückruf erfasst sei der Großteil der in dem Zeitraum in China verkauften Tesla Model S und Model X, berichtet Bloomberg.

Aktualisierung: Laut einem Bericht des Blogs Electrek hat Tesla den China-Rückruf in einem Schreiben an die US-Verkehrsbehörde NHTSA bestätigt – und seine Notwendigkeit bestritten. Die chinesische Behörde habe den Rückruf für erforderlich gehalten, Tesla dagegen nicht, soll eine für Regulierungsfragen bei Tesla zuständige Managerin geschrieben haben. Man habe sich nur entschieden, die Maßnahme freiwillig mitzutragen, um umständliche Verfahren zu vermeiden. Die gemeldeten Schäden seien nach Ansicht von Tesla durch zu groben Umgang mit den Elektroautos entstanden.

Laut einem Bericht von wccftech geht es bei dem Rückruf sogar um insgesamt 50.000 Model S und Model X (bei Bloomberg ist nur von rund 30.000 die Rede). Denn zu 29.193 Teslas, die wegen Problemen an der vorderen Aufhängung in die Werkstatt müssten, kämen noch einmal 19.249 Model S hinzu, deren hintere Aufhängung überarbeitet werden muss. Möglicherweise ging hier bei den Übersetzungen etwas durcheinander, aber klar scheint nach den Berichten, dass mindestens die knapp 30.000 Teslas betroffen sind.

Ähnliche Tesla-Probleme in Deutschland?

Bei dem Problem an beiden Premium-Teslas geht es laut wccftech um die vordere Aufhängung. Zapfen in deren Kugelgelenken scheinen nach dem Bericht fehlerhaft zu sein, sodass sie bei Stößen zum Ausbilden von Rissen neigten. In Extremfällen könne das zum Verlust der gesamten Aufhängung und damit der Kontrolle über das Fahrzeug führen. Diese Teile und weitere für die vordere Aufhängung sollen jetzt von Tesla bei den betroffenen Model S und Model X kostenlos ausgewechselt werden.

Nur beim Tesla Model S soll es zudem Probleme mit der hinteren Aufhängung geben. Hier könnten laut dem chinesischen Regulierer Stöße ebenfalls zu erheblichen Verformungen führen, weshalb bei diesen Elektroautos auch hinten eine Verbindungsstange ausgetauscht werden solle. Tesla habe sich zu dem Rückruf entschlossen, nachdem die Behörde eine Untersuchung eingeleitet hatte. Im deutschen Forum Tesla Fahrer und Freunde wird aktuell über Fälle diskutiert, die sich nach ähnlichen Problemen anhören.

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