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Rückruf für FSD-Funktion: Tesla-Update soll laxen Umgang mit Stopp-Schildern beenden

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Bild: Tesla

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Die Praxis ist in Kalifornien so häufig, dass sie nach dem US-Bundesstaat benannt ist: Wer einen „California Stop“ macht, wird an einem Stopp-Schild zwar langsamer, kommt aber nicht wie vorgeschrieben ganz zum Stillstand. Wie in Deutschland kann das zu einem Bußgeld führen, aber trotzdem hat Tesla der Beta-Software FSD für sein Autopilot-System eine Option gegeben, auf diese kalifornische Art zu fahren. Jetzt führt das zu einem Rückruf von 53.822 Model 3 bis Model X, die an dem Beta-Test teilnehmen.

Alte Tesla-Funktion neu entdeckt

Das geht aus Dokumenten der US-Verkehrsbehörde NHTSA hervor, die am Dienstag bekannt wurden. Demnach war die neutral als „rolling stop“ bezeichnete Option schon in der ersten Version der FSD-Software von Tesla (s. Bildschirm-Foto oben) enthalten, die ab Oktober 2020 zunächst nur an handverlesene Beta-Tester verteilt wurde. Anfang des Jahres sorgte der optional laxe Umgang mit Stopp-Schildern noch einmal für Aufregung, weil US-Medien ihn als vermeintlich neu in einer FSD-Aktualisierung entdeckten.

Möglicherweise wurde die NHTSA erst dadurch darauf aufmerksam, denn wie sie jetzt schreibt, gab es wenig später ein Treffen mit Vertretern von Tesla in dieser Angelegenheit und Mitte Januar ein weiteres. Am 20. Januar dann habe sich das Unternehmen zu einem freiwilligen Rückruf entschlossen, als Datum des Berichts dazu ist der 27. Januar angegeben. Die Funktion „rolling stop“ der FSD-Software könne zulassen, dass ein Fahrzeug ohne anzuhalten über eine Kreuzung mit Stopp-Schildern für alle Richtungen fährt, heißt es in der Problem-Beschreibung. Dies könne die Gefahr für einen Unfall erhöhen.

Als betroffene Fahrzeuge nennt die NHTSA Model 3 und Model Y seit Produktionsbeginn sowie Model S und Model X ab 2016, also mit der Hardware, die sie grundsätzlich zur Teilnahme an dem FSD-Test befähigen soll. Potenziell und auch tatsächlich soll das Problem bei 53.822 dieser Teslas vorhanden sein. Der Rückruf gilt also offenbar nur für Fahrzeuge mit der Beta-Software, unter diesen aber für alle. Tesla hatte die Zahl der Autos im FSD-Test vergangene Woche mit „fast 60.000“ angegeben.

Funk-Update soll FSD konform machen

Weil die Option per Funk-Update in das Autopilot-System kam, kann sie auf dieselbe Weise auch wieder entfernt werden. Genau das hat Tesla laut NHTSA vor: Anfang Februar solle die neue Software-Version 2021.44.30.15 kommen, die kein kalifornisches Stoppen im FSD-Modus mehr zulässt. Am Dienstag gegen Mittag war sie bei Tracker-Diensten noch nicht zu finden. Die neueste Tesla-Software für Beta-Tester soll Version 2021.44.30.5 sein, nur nach dem FSD-Teil auch als 10.9 bezeichnet.

Mit dem Ende für den California Stop will das Unternehmen schon zum zweiten Mal einen Rückruf seiner Beta-Software per Funk-Update erledigen. Anfang November rief Tesla die damals 11.704 Elektroautos im FSD-Test zurück, weil eine neue Version der Software Not-Assistenten lahmlegen konnte. Als diese Aktion gemeldet wurde, hatten nach Tesla-Angaben allerdings schon 99,8 Prozent der betroffenen Fahrzeuge ein Update zur Abhilfe bekommen.

Aktualisierung: In der Nacht auf den deutschen Mittwoch wurden die ersten Tesla-Updates auf die angekündigte Software-Version 2021.44.30.15 gemeldet. Laut den auf Twitter veröffentlichten Hinweisen dazu wird erklärt, dass die rolling-stop-Funktionalität vollständig deaktiviert wurde. Außerdem schreibt Tesla, dass das langsame Weiterfahren trotz Stopp-Schildern zuvor nur unter bestimmten Bedingungen und mit maximal 5,6 Meilen pro Stunde (etwa 9 km/h) möglich war.

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