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Schulden-Abbau: Tesla kündigt Anleihe für 1,8 Mrd. $ vorzeitig – und kaum jemand merkt es

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Bild: teslamag.de (Symbolfoto)

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Wer mit Tesla Geld schon verdienen möchte, bevor sich die Elektroauto wie von CEO Elon Musk angekündigt als autonome Robotaxis einsetzen lassen, kann das am Finanzmarkt versuchen. Die Aktie gehört zu den meistgehandelten überhaupt und dürfte als Investment-Möglichkeit somit hinlänglich bekannt sein. Zudem hat Tesla schon mehrere Anleihen aufgelegt, die zwar anders als als die Aktie nur begrenzte Chancen, aber dafür relativ sichere Zinsen und Rückzahlung zum Nennwert bieten. Die einzig klassische Emission dieser Art, mit einem Volumen von 1,8 Milliarden Dollar, wurde jetzt allerdings vorzeitig gekündigt.

Kündigung spart 95 Mio. Dollar Zinsen

Das meldete in dieser Woche ein Autor des Finanz-Portal Seeking Alpha, der nach seinen Angaben selbst Besitzer dieser Tesla-Anleihe ist. Regulär wäre sie laut dem Beitrag erst im August 2025 fällig, doch jetzt wurde er von seinem Broker darauf hingewiesen, dass Tesla von einer Kündigungsmöglichkeit schon zu diesem August Gebrauch gemacht hat. Klassischen Börsen-Diensten ließ sich diese Information zunächst nicht entnehmen – möglicherweise folgt die offizielle Mitteilung für den gesamten Kapitalmarkt erst später.

Sinnvoll erscheint der Schritt jedenfalls: Nach den Bedingungen für die Anleihe wird durch die Kündigung laut Seeking Alpha ein kleiner Aufschlag auf den Nennwert fällig, der bei dem Gesamtvolumen von 1,8 Milliarden Dollar rund 48 Millionen Dollar ausmacht. Das ist aber immer noch weniger als die 95,4 Millionen Dollar, die Tesla ansonsten bis 2025 noch an Zinsen hätte zahlen müssen. Gleichzeitig verfügte das Unternehmen zum Ende des ersten Quartals über liquide Mittel in Höhe von 17,1 Milliarden Dollar sowie (je nach Bewertungsmethode) mindestens 1 Milliarde Dollar an Reserven in der Kryptowährung Bitcoin.

Trotz massiver Gigafactory-Investitionen in den USA, Europa und China dürfte das mehr als genug sein, um das weitere Tesla-Wachstum zu finanzieren – zumal seit mehreren Quartalen jeweils zusätzliche Liquidität aus Gewinnen hinzugekommen ist und auch für Q2 2021 ein Plus erwartet wird. Mit der berichteten Kündigung der Anleihe bestätigt Tesla diesen Eindruck. Alternativ könnte die Führung um CEO Musk beschlossen haben, möglichen zusätzlichen Kapitalbedarf lieber mit der Emission von weiteren Aktien zu decken. Die hätte zwar zur Folge, dass zukünftige Gewinne und womöglich sogar Dividenden auf mehr Anteilseigner aufgeteilt werden, aber die Einnahmen daraus stehen dem Unternehmen dauerhaft zur Verfügung und kosten keine Zinsen.

Tesla bevorzugt Wandelanleihen

Laut einem Bericht von Market Realist war die 2017 aufgelegte und jetzt gekündigte Anleihe denn auch die einzige klassische. Ansonsten hat Tesla nur Wandelanleihen verkauft, also verzinste Papiere, deren Nennwert zu einem vorab festgelegten Kurs in Form von Aktien zurückgezahlt wird, wenn dieser am Ende der Laufzeit überschritten ist. Die erste davon wurde in diesem März fällig – und die Mischung aus Zinspapier und Aktien-Option brachte Käufern der Emission aus dem Jahr 2014 einen Gewinn von gut 800 Prozent. Damit so etwas mit der einer der noch laufenden Wandelanleihen noch einmal klappt, müsste sich die Tesla-Aktie aber erneut vervielfachen.

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