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Schweiz: Tesla Motors versteigert CO2-Zertifikate an andere Autoverkäufer

Bild: Tesla Motors

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Analog zur EU, muss man sich auch in der Schweiz an die seit dem 1. Juli 2012 eingerichteten Emissionsvorschriften halten, in welchen sich die Importeure von Fahrzeugen verpflichten, bis 2015 ihre Flotte auf ein Maximum von 130 Gramm CO2 pro Kilometer und Fahrzeug zu reduzieren. Jeder überschrittene Gramm kostet den Importeuren 142,50 Franken (circa 117 Euro).

Um dem zu entgehen ist es den Importeuren möglich, sich beispielsweise in Emissionsgemeinschaften zusammenzuschließen. Denn es ist offiziell erlaubt, Fahrzeuge mit hohem CO2-Ausstoß mit Fahrzeugen zu kombinieren, die einen geringeren Ausstoß vorweisen können. Dadurch wird es legal ermöglicht, den Gesamtausstoss pro Fahrzeug zu reduzieren.

Stößt beispielsweise ein Sportwagen 260 Gramm CO2 aus, so würde man in Kombination mit einem Tesla Model S eine Flotte von zwei Fahrzeugen haben, welche nun insgesamt 260 Gramm CO2 ausstoßen würde. Somit wäre es für den Verkäufer des Sportwagens nicht nötig, die zusätzlichen 14.000 Franken zu bezahlen, da man nun pro Wagen 130 Gramm CO2-Ausstoß hätte.

Dies macht sich Tesla Motors laut dem Tagesanzeiger zunutze. Der kalifornische Autobauer bietet die Emissionsgemeinschaft mit seiner Flotte an, welche verständlicherweise begehrt zu sein scheint. So scheint man die 600 bis 700 verfügbaren Zertifikate für aktuell jeweils bis zu 4.000 Franken anzubieten. Dies erschafft eine völlig neue Einnahmequelle für Tesla Motors.

Es ist bisher nicht bekannt, welche Autohersteller bzw. -verkäufer sich für die Tesla-Zertifikate interessieren. Einzig Hyundai Suisse bestätigte den Kontakt zu Tesla Motors. Verständlicherweise wird man versuchen auch anderen Autoverkäufern die Zertifikate anzubieten, um so den höchstmöglichen Preis zu erzielen. Daraus entsteht eine völlig neue Börse im Fahrzeugmarkt.

Es gibt jedoch auch kritische Meinungen zu dieser Vorgehensweise. So heißt es laut Nationalrat Bastien Girod (Grüne): „Wer einen Tesla ersteht, will etwas Gutes für die Umwelt tun.“ Dass man nun mit dem Zertifikatehandel gerade solchen Autoverkäufern helfe, die mit ihrer Flotte die Umwelt über die zugelassene Grenze belasten, sei wohl kaum im Sinne des Tesla-Käufers.

Dennoch betont man, dass man ohne eines solchen Kompensationsmechanismus, das Gesetz niemals durchgerungen hätte und es überhaupt keine Grenze beim CO2-Ausstoß geben würde. Außerdem können nun Produzenten von Elektrofahrzeugen die zusätzlichen Mehreinnahmen in den Flottenausbau reinvestieren, was sich ebenfalls positiv auswirken kann.

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