Bild: Good Faith Energy
Das Speicher-Geschäft als einer der beiden Bausteine der Energie-Sparte von Tesla blieb im zweiten Viertel dieses Jahres ungefähr auf dem Niveau des Vorquartals – und nachdem eine neue Fabrik speziell für Megapacks in Betrieb genommen wurde, war dieses ungefähr doppelt so hoch wie vor einem Jahr. Auch bei Solaranlagen als dem zweiten Baustein veränderte sich gegenüber dem Vorquartal wenig, was in diesem Fall aber erneut einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr bedeutete. Und zusätzlich hatte Tesla hier Ärger mit Kunden seines Vorzeige-Produkts Solar Roof.
Sammelklage wegen Tesla-Dächern
Insgesamt installierte Tesla im zweiten Quartal laut seinem Geschäftsbericht 66 Megawatt an Photovoltaik, 1 Megawatt weniger als in den ersten drei Monaten dieses Jahres und etwa 40 Prozent unter dem Niveau der letzten drei Quartale 2022. Richtig in Gang gekommen ist dieses Energie-Geschäft also anders als das mit stationären Akkus immer noch nicht. Schon 2021 war die von Tesla installierte Solarleistung in jedem Quartal höher als in Q1 oder Q2 2023.
Wie sie sich auf konventionelle Module und das 2016 vorgestellte Solar Roof mit integrierter Photovoltaik verteilt, ist in den Berichten nicht einzeln ausgewiesen. Eine Marktforschungsfirma berechnete für 2022 nur durchschnittlich 21 Tesla-Solardächer pro Woche, was das Unternehmen auf Twitter als weit gefehlt bezeichnete. Für das zweite Quartal des Jahres hatte der Blog Electrek zuvor von nur 2,5 Megawatt an Solar Roofs berichtet, ebenfalls unter 30 pro Woche.
Wie jetzt erneut Electrek berichtet, lag Tesla wegen seines Photovoltaik-Dachs zudem mit einer nicht genannten Zahl von Kunden in Form einer Sammelklage im Clinch und hat sich soeben mit ihnen geeinigt. Teil davon ist die Zahlung von 6 Millionen Dollar, die wohl unter den Klägern aufgeteilt werden. Hintergrund dafür sind Preiserhöhungen für das Solar Roof im April 2021. Damals berechnete Tesla auch Kunden mit festen Bestellungen nachträglich teils verdoppelte Preise. Das wurde laut Electrek bereits rückgängig gemacht, reichte aber nicht aus, um die Klage zu stoppen.
Nachfrage nach Solar Roof gedrückt
Mit der Einigung und der Zahlung der Summe dürfte sie jetzt beigelegt sein, wurde für Tesla also letztlich nicht sehr teuer. Bei den deutlich erhöhten Preisen für Neubesteller blieb es aber, und die scheinen einstweilen die Nachfrage gedrückt zu haben. Was ein Solar Roof kostet, kann man anders als bei anderen Produkten nicht mehr auf der Website nachsehen. Ein Installationspartner nannte Ende 2022 als Schätzung 35-50 Dollar pro Quadratfuß Tesla-Dach, was bei einem großen und komplexen Projekt mit 30 Kilowatt (s. Foto oben) 400.000-500.000 Dollar Gesamtkosten bedeuten soll.