Bild: @fabiofaria
Den ersten Schritt nach Afrika hat Tesla mit zwei Superchargern in Marokko vor kurzem bereits gemacht (wobei der in Casablanca bei einem Besuch im Oktober noch recht einsam war). Im südlichen Teil seines Heimat-Kontinents Amerika dagegen gibt es ab Mexiko nichts mehr von Tesla. Aber CEO Elon Musk soll dort jetzt mit seinem zweiten Milliarden-Unternehmen SpaceX helfen, ländliche Schulen zu vernetzen und den Amazonas zu schützen.
Dritte Milliarden-Firma Starlink?
Praktisch nebenbei baut Musk bei Space ein Geschäft auf, dem Beobachter erneut einen Wert von vielen Milliarden Dollar zutrauen, wenn in einigen Jahren der von ihm in Aussicht gestellte Starlink-Börsengang ansteht: einen Internet-Dienst aus dem All, der dank tausender kleiner Satelliten anders als Mobilfunk noch die entlegensten Flecken sowie Flugzeuge erreichen kann. Noch befindet er sich in der Beta-Phase, aber vor kurzem nannte Musk die Zahl von gut 140.000 verschickten Starlink-Empfängern.
Die Technologie kann selbst in Industrie-Ländern helfen, rasch Gebiete zu versorgen, die von bisheriger Internet-Infrastruktur nicht oder nur schlecht erreicht werden. Als Musk in diesem Juni zu Besuch bei der deutschen Tesla-Gigafactory war, traf er sich auch mit dem damaligen Verkehrsminister Andreas Scheuer, und kurz darauf wurde eine Subvention von 500 Euro für untervernetzte Haushalte angekündigt – die Starlink-Hardware kostet Kunden 469 Euro. Und jetzt war umgekehrt Brasiliens Kommunikationsminister Fabio Faria bei SpaceX zu Besuch, was offenbar ebenfalls Ergebnisse brachte.
https://twitter.com/fabiofaria/status/1460671321420017672
Das geht aus einer kleinen Twitter-Serie hervor, die Faria ab Montag veröffentlichte. Demnach traf er sich bei SpaceX zuerst mit der Präsidentin Gwynne Shotwell. Später gab es auch ein auf Video dokumentiertes Kurztreffen mit dem CEO. Darin erklärt der Minister vor einem Tesla-Bildschirm, er freue sich über den Beginn einer Partnerschaft mit SpaceX und Starlink, und Musk nickt zustimmend. Er freue sich darauf, den am schlechtesten versorgten Menschen in Brasilien Konnektivität zu bringen, sagt er dann.
Musk will für SpaceX Brasilien besuchen
Bald werde der SpaceX-Chef selbst nach Brasilien kommen, kündigte Faria in einer weiteren Twitter-Nachricht an. Mittels Starlink sollen Schulen auf dem Land eine Internet-Anbindung bekommen, schrieb er. Außerdem solle mit Hilfe der US-Technologie der Amazonas-Regenwald geschützt werden.
In einem Solo-Video auf Portugiesisch erklärte der Minister, dazu würden die indigenen Gruppen, die in Dörfern oder Siedlungen inmitten dieses riesigen Gebiets leben, ebenfalls Starlink-Internet bekommen. Darüber lassen sich auch Telefon-Dienste realisieren, über die dann erstmals Behörden alarmiert könnten, wenn die lokale Bevölkerung illegale Rodungen beobachtet. Auch Brände könnten so gemeldet und die Löscharbeiten besser koordiniert werden. Bis die ersten Teslas offiziell nach Brasilien kommen, könnte es also noch etwas dauern, aber SpaceX ist offenbar schon fast da.