Bild: Tesla (Symbolbild)
Die Preise für das schnelle Aufladen von Tesla-Elektroautos an den firmeneigenen Superchargern unterscheiden sich abhängig vom Land und in den USA auch von Bundesstaat zu Bundesstaat, innerhalb dieser Grenzen aber sind sie an jeder Station und zu jeder Uhrzeit fast gleich. Das allerdings könnte sich bald ändern: In den USA hat Tesla bereits flexible Supercharger-Tarife getestet und will jetzt auch in Skandinavien damit anfangen – und weitere europäische Länder könnten folgen.
Supercharger-Strom 50% billiger
Das geht aus Äußerungen eines Kommunikationsmanager bei Tesla in Norwegen gegenüber dem privaten TV-Sender TV2.no hervor, wie dieser am Wochenende auf seiner Website berichtete. Während der Winterferien in Norwegen und Schweden werde Tesla im Rahmen „eines größeren Projekts“ die Strompreise an seinen Superchargern an bestimmten Tagen um 50 Prozent senken, kündigte der Manager demnach an. Tesla-Besitzer sollten damit ermutigt werden, in den Ferien außerhalb der Spitzenzeiten zu laden.
Denn ähnlich wie bei Tankstellen kommt es laut TV2.no auch bei den Strom-Ladestellen für Elektroautos einschließlich der Tesla-Supercharger in der Hauptreisezeit gelegentlich zu Warteschlangen. In den USA wurde laut dem Blog Electrek ebenfalls schon mit variierenden Preisen experimentiert. Dabei schien es aber weniger um eine Entzerrung zu gehen als darum, mit einer verringerten Spitzenlast die Grundgebühren für den Strombezug zu drücken.
Dieser Faktor könnte auf längere Sicht auch bei dem europäischen Projekt eine Rolle spielen, vorerst aber geht es laut dem Tesla-Manager darum, Wartezeiten in den Ferien zu vermeiden oder zu verkürzen. Dazu wird der Supercharger-Preis in Norwegen zunächst an den drei kommenden Samstagen auf die Hälfte reduziert. Statt regulär 2,57 Kronen (etwa 0,25 Euro) soll schneller Strom pro Kilowattstunde dann 1,29 Kronen kosten. Der aktuelle Preis soll dann jeweils auf dem Navigationsbildschirm angezeigt werden.
Weitere Tesla-Märkte dürften folgen
Wie der Test in Schweden aussehen wird, ist dem Bericht von TV2.no nicht zu entnehmen, aber er dürfte nach demselben Prinzip erfolgen. Und weil der Tesla-Manager sagte, Norwegen und Schweden seien „die ersten Märkte in Europa“ mit solchen Tests, ist davon auszugehen, dass weitere Länder folgen werden. Auf längere Sicht wären sogar extrem flexible Supercharger-Preise vorstellbar, bei denen der aktuelle Strompreis im Großhandel voll durchschlägt. Solche Tarife gibt es – unter anderem von einem Anbieter aus Norwegen, der damit sparsames Tesla-Laden zuhause ermöglicht – auch schon in Deutschland.