Bild: Sawyer Merritt
Erst 2023 soll nach Aussagen von Tesla-CEO Elon Musk bei der Hauptversammlung in diesem Oktober die Produktion des im November 2017 vorgestellten Semi beginnen – mit dem Einschub „hoffentlich“ ließ er sogar erkennen, dass es noch länger dauern könnte. Trotzdem sollen erste Kunden oder zumindest einer von ihnen Tesla-Sattelschlepper offenbar noch in diesem Jahr bekommen. Denn laut Beobachtern hat vergangene Woche eine begrenzte Produktion des Semi nahe der Tesla-Fabrik im US-Bundesstaat Nevada begonnen.
Tesla Semi dreht Test-Runden
Wenn es damit richtig losgeht, soll der Semi laut Musk in der neuen Gigafactory im Bundesstaat Texas produziert werden – wie der Cybertruck und zuerst das Model Y. Vorher gab es aber schon Berichte, dass Tesla eine Art Vorproduktion des Semi in einer neuen Halle unweit seiner Akku-Fabrik mit Panasonic in Nevada plant. Zudem erklärte im November der Chef des Lebensmittel-Konzerns PepsiCo, der kurz nach der Vorstellung 100 der Tesla-Lastwagen bestellt hatte, er rechne vor Jahresende mit den ersten Lieferungen.
Nach neuen Informationen könnte das tatsächlich noch klappen. Denn wie am Samstag der häufig gut informierte Beobachter @SawyerMerritt auf Twitter meldete, soll Tesla jetzt mit einer begrenzten Produktion des Semi in dem neuen Gebäude in Nevada begonnen haben. Dies habe ihm eine Quelle bestätigt. Zusätzlich veröffentlichte er ein Video einer weißen Tesla-Zugmaschine, die auf ihrem Gelände einige – teils rasante – Runden dreht. Sie sieht neu aus und soll vor allem anders als bei den bisherigen Semi-Sichtungen keine Hersteller-Kennzeichen gehabt haben.
Passend dazu hatte Tesla vor kurzem begonnen, eine Megacharger-Station neben der nahen Akku-Fabrik zu bauen. Wie vorher die Supercharger für die Pkw, aber mit viel höherer Leistung, sollen diese Ladesäulen den Strom-Nachschub für den elektrischen Sattelschlepper sicherstellen. Zwei der Säulen dort sollen inzwischen nutzbar sein. Zudem bekam PepsiCo Anfang Dezember eine Genehmigung für den Bau einer eigenen Megacharger-Station im benachbarten Kalifornien, deren Bau laut Beobachtern kurz darauf begann.
PepsiCo erwartet 15 E-Sattelschlepper
Zumindest für den Tesla Semi in kleinen Stückzahlen scheint somit zunehmend alles bereit – eine frühere Produktion in höherem Volumen wird laut CEO Musk von Mangel an Batterie-Zellen und Chips verhindert. Nach früheren Angaben von PepsiCo rechnet die Tochter FritoLay für 2021 noch mit der Lieferung von 15 Stück davon, und die Produktion in Nevada sollte laut Meldungen 5 Semi pro Woche erreichen. Ob es eine spezielle Test-Vereinbarung zwischen Tesla und Pepsi gibt, blieb zunächst ebenso offen wie die Frage, mit welchen Spezifikationen die ersten Semi produziert und übergeben werden.