Bild: Tesla (Symbolfoto)
In drei Ländern gleichzeitig bekommt es Tesla derzeit mit Gewerkschaften zu tun. In Deutschland will die IG Metall in der Gigafactory bei Berlin fassen, in den USA unternimmt die UAW einen neuen Anlauf dazu im Stammwerk Fremont, und wieder in Europa hat in Schweden sogar schon ein Streik von Tesla-Beschäftigten begonnen. An dem Arbeitskampf in dem skandinavischen Land sollen sich bislang nur wenige Mitglieder beteiligen – doch eine andere Gewerkschaft droht, zur Unterstützung neue Tesla-Anlieferungen zu verhindern.
Tesla-Beschäftigte arbeiten trotz Streik
Ähnlich wie der IG Metall in Deutschland geht es der schwedischen IF Metall darum, Beschäftigte bei Tesla unter einen Tarif-Vertrag zu bekommen. Laut einem Bericht von Wired UK ist das in Schweden weit verbreitet – rund 90 Prozent aller Arbeitnehmer dort sollen nach Tarif beschäftigt sein. Eine Pflicht dazu für Unternehmen gibt es laut dem Bericht nicht, aber diese Art von Vertrag anzubieten, sei Konvention in dem Land.
Fast selbstverständlich hält Tesla unter CEO Elon Musk sich nicht daran. Nach Angaben der IF Metall hat das zur Folge, dass die Beschäftigten an den sieben Service-Standorten des Unternehmens in Schweden weniger Gehalt und Zusatz-Leistungen bekommen als bei anderen Arbeitgebern. Vor einem Jahr habe Tesla die Übernahme des Tarif-Vertrags für seine Werkstätten endgültig abgelehnt, sagte ein Vertreter der Gewerkschaft laut Wired.
Jetzt sei man bereit für einen langen Streik, wird er zitiert, und dieser Arbeitskampf hat vergangene Woche offiziell begonnen. Zumindest an einem der Tesla-Standorte in Schweden scheint der Aufruf der IF Metall aber wenig Wirkung gezeigt zu haben: Ein lokaler Club besuchte das Service-Zentrum im Norden von Stockholm und fand dort weitgehend normalen Betrieb vor, wie sein Präsident gegenüber Wired berichtete. Mindestens ein Dutzend Personen in der Tesla-Werkstatt habe an Elektroautos gearbeitet.
Gewerkschaft will keine Elektroautos abladen
Ähnlich zeigen US-Beschäftigte bei Tesla laut einem Bericht von Business Insider derzeit wenig Interesse an den neuen Bemühungen der UAW, sie für sich zu gewinnen. In Schweden aber drohen Gewerkschafter bereits mit einer Eskalation: Laut Wired hat die Transport-Gewerkschaft angekündigt, ab nächstem Dienstag das Abladen neuer Elektroautos von Tesla an schwedischen Häfen zu verweigern. Keines werde mehr ins Land kommen, sagte ihr Vorsitzender. Seit dieser Drohung soll es neue Gespräche mit der IF Metall gegeben haben, die am Montag fortgesetzt werden.