Bild: Tesla
Die kommende Konkurrenz bei Elektroautos muss sich nicht mit den Fahrzeugen von Tesla messen, sondern auch mit dem Supercharger-Netzwerk des Unternehmens – noch ist es weitaus besser ausgebaut und einfacher zu nutzen als alles, was sonst an Ladeinfrastruktur geboten wird. Für Peter Fintl von der Technologieberatung Altran ist dies ein entscheidender Vorteil für den Pionier aus Kalifornien: Den Vorsprung beim Laden bezeichnete er jetzt in einem Interview als ein „Erfolgsgeheimnis“ von Tesla.
Man müsse es den Kunden ermöglichen, „problemlos zwischen den Ladestationen hin- und herzupendeln, sagte Fintl im Gespräch mit Focus online. Tesla habe dies frühzeitig erkannt und Milliarden in sein eigenes Supercharger-Netz investiert. Mit insgesamt gut 13.000 Stationen sei es mittlerweile in den für Tesla relevanten Märkten einschließlich Deutschlands „sehr gut ausgebaut“. Das Netzwerk habe einen „hohen strategischen Wert“, was im Rest der Branche auch durchaus bekannt sei.
Seiner Meinung nach werde bald ein anderer Anbieter von Elektroautos auf Tesla zugehen, um sich das Recht zu sichern, seine Fahrzeuge ebenfalls an Tesla-Superchargern laden zu lassen, sagte Fintl weiter. Tesla-CEO Elon Musk hat wiederholt erklärt, dass das Netz grundsätzlich auch für andere Hersteller offen ist. Bislang ist es aber eher andersherum: Autos von Tesla laden – teils sehr schnell und sehr günstig – an Stationen, die von fremden Konsortien aufgebaut werden. Am meisten profitiert davon das Model 3, das an einigen CCS-Stationen in Europa mit bis zu 200 Kilowatt Leistung laden kann – Tesla-Supercharger dagegen liefern hier bislang maximal 120 Kilowatt.
Zur zunehmenden Konkurrenz für Tesla auf der Fahrzeug-Seite sagte Fintl, er sehe noch keine Marke, die dem Unternehmen vom elektrischen Modellprogramm her überlegen sei. Die Konkurrenz komme zwar, „aber sie überzeugt noch nicht“. Tesla habe einfach viel Erfahrung mit der Optimierung des Gesamtsystems.