Bild: Michael B. Rihani (links) mit seinem Vater (Foto: @MichaelRihani)
Die Supercharger von Tesla selbst haben gar keine Bedien-Oberfläche im engeren Sinn – man steckt dort einfach das Kabel ein, und weil alle nötigen Daten gespeichert sind, beginnt das Laden einfach so. Trotzdem (oder genau deshalb) holte Tesla Mitte 2020 den früheren Apple-Produktmanager Michael B. Rihani ins Team und betraute ihn mit Nutzer-Erfahrung und Strategie für den Supercharger-Bereich. Jetzt zieht er weiter – und erklärte vorher noch, was für ihn den Erfolg von Tesla ausmacht.
Intuition und keine Politik bei Tesla
Das wichtigste bei Tesla sei Tempo, schreibt Rihani in einem Abschiedsgruß, den er am Wochenende auf LinkedIn und Twitter veröffentlichte. Die Geschwindigkeit dort sei unglaublich, erklärt er. Das sei für manche anfangs unangenehm, aber man gewöhne sich schnell daran. Dabei helfe, einen Instinkt zu entwickeln, der eigenen Intuition zu vertrauen und „gnadenlos“ zuerst die Projekte anzugehen, die sich am meisten auszuzahlen versprechen. Auf diese Weise habe er selbst an einem Tag bei Tesla mehr erledigt bekommen als früher in einer Woche.
Zweitens erklärt Rihani, Tesla sei der Wunsch-Arbeitgeber Nummer 1 von technischen Studenten vor dem Abschluss. Der Grund dafür sei, dass dort völlig unabhängig von Titeln und Positionen zusammengearbeitet werde. Selbst gerade eingetretene Praktikanten seien dabei und würden gehört – „keine Hemmungen, keine Politik“. Dabei helfe auch, dass die bei Tesla tätigen Ingenieure sowohl intelligent als auch nett seien, schreibt Rihani, und spricht dem Technik-VP Drew Baglino seinen Respekt dafür aus, eine solche Kultur und ein Team voller Stars geschaffen zu haben.
https://twitter.com/MichaelRihani/status/1441854910442586118
Der dritte Punkt, der Tesla laut Rihani besonders macht, ist Leidenschaft. Umgeben von Kollegen, die sämtlich die gleiche Mission verfolgen, fühle sich arbeiten gar nicht wie arbeiten an, erklärt der scheidende Supercharger-Manager dazu. Einen besonderen Dank spricht er seiner Vorgesetzten aus, von der viel gelernt habe. Zusammenfassend hält Rihani fest: „Bester Job, bestes Unternehmen, Produkt und Team, das ich je hatte“. Er werde die Arbeit bei Tesla vermissen, schreibt er, und bedankt sich auch bei CEO Elon Musk, den er als E. abkürzt.
Abschied für einen Bitcoin-Job?
Was Rihani als Nächstes vorhat, wollte er auch auf Nachfrage von teslamag.de erst einmal für sich behalten. In seinem Tesla-Abschied schrieb er noch, sein nächstes Projekt werde im Oktober beginnen, und er werde bald darüber informieren. Ein Hinweis könnte die Tatsache sein, dass er sich im Twitter-Profilfoto mit Laser-Augen präsentiert, wie es bei Anhängern von Kryptowährungen Brauch ist. Warum Rihani den Super-Arbeitgeber Tesla verlässt, ist seinem Text ebenfalls nicht zu entnehmen – aber vielleicht seiner persönlichen Website: Er liebe seine Familie und Freunde mehr als seinen Beruf, erklärt er dort.