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Tempolimit „unlogisch“: CDU-Spitzenkandidat Laschet zeigt begrenztes Elektroauto-Wissen

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cdu / laurence chaperon

Bild: CDU / Laurence Chaperon

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Energiepolitik einschließlich Elektromobilität ist ein wichtiges Thema im laufenden Parteien-Kampf vor der nahenden Bundestagswahl – und der CDU-Spitzenkandidat Armin Laschet machte jetzt schon zum zweiten Mal mit fragwürdigen Äußerungen dazu auf sich aufmerksam. Zunächst sprach er in diesem Mai Elektroautos gute Aussichten ab, die dominierende Mobilitätsform der kommenden 30 Jahre zu werden. Dabei nennen immer mehr Hersteller Enddaten für ihre Verbrenner-Produktion, und von Wasserstoff-Autos ist immer weniger die Rede. Und jetzt führte Laschet andersherum Elektroautos als Argument gegen ein allgemeines Tempolimit an – mit einer Begründung, die schlicht nicht richtig ist.

„Kein CO2 durch Elektroauto-Fahren“

In einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) wiederholte der CDU-Kandidat mit Blick auf seine Ablehnung eines „pauschalen“ Tempolimits das bekannte Argument, dass auf deutschen Autobahnen ohnehin nicht so schnell gefahren werde, wie man es theoretisch dürfte. Die durchschnittliche Geschwindigkeit liege bei 117 km/h, wird er von RND zitiert.

Aber auch eine neue Überlegung dazu hatte Laschet anzubieten: „Warum soll ein Elektro-Fahrzeug, das keine Emissionen verursacht, nicht schneller als 130 fahren dürfen? Das ist unlogisch“, erklärte er. Allgemein sei es besser, Technologien zu verbessern, als „unsinnige Debatten“ wie diese zu führen. Laschet scheint dem deutschen Wahlvolk also in Aussicht zu stellen, dass zwar in spätestens 30 Jahren eine neue Technologie die jetzt kommenden Elektroautos wieder ablösen wird, dass es bis dahin und darüber hinaus aber unbesorgt und mit gutem Öko-Gewissen unbeschränkte Autobahnen genießen kann.

Doch an dem Argument des obersten CDU-Politikers gibt es offensichtlich einen großen Haken: Es stimmt schlicht nicht, denn auch Elektroautos verursachen durchaus CO2-Emissionen. Nach der wissenschaftlichen Mehrheitsmeinung sind diese zwar deutlich niedriger als bei Verbrennern, aber vorhanden, solange der für die Produktion ihrer Akkus und zum späteren Aufladen für das Fahren erforderliche Strom nicht selbst ohne Emissionen entsteht. Abgesehen davon, dass auch Sicherheitsüberlegungen für ein allgemeines Tempolimit sprechen können, ignorierte Laschet den CO2-Faktor Fahrstrom offenbar komplett.

Inoffizielles Tempolimit bei Tesla

Dabei wissen Tesla- und inzwischen wohl auch andere Elektroauto-Fahrer nur zu gut: Bei höherem Tempo steigt der Verbrauch bei ihnen tendenziell sogar stärker an als bei Verbrennern. Entsprechend wird auch der CO2-Vorteil überproportional geringer. Insofern sind die besonderen Eigenschaften von Elektroautos aus Emissionssicht viel eher ein Argument für ein Tempolimit als dagegen. Zudem gibt es bei Tesla als dem bislang wichtigsten Hersteller ohnehin schon eine Art inoffizielle Praxis-Höchstgeschwindigkeit: Sein Autopilot-System übernimmt das Lenken nur bis maximal 150 km/h.

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