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78 Prozent aller Model-3-Verkäufe fanden 2018 online statt

Tesla-Online-Verkauf

Bild: Tesla

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Tesla hat Anfang März verkündet, seine Autos in Zukunft exklusiv online zu vertreiben. Der Großteil der bestehenden Verkaufspunkte wird geschlossen, es soll nur noch einige wenige Ausstellungsräume und Informationscenter geben. In einer internen E-Mail nannte Firmenchef Elon Musk Details zu der Entscheidung.

Ausschlaggebend für die neue Strategie sei, dass der Mittelklassewagen Model 3 bisher zu teuer war. „Wir wissen, dass viele Menschen ein Model 3 kaufen wollen, es sich aber einfach nicht leisten können“, so Musk. Das Model 3 werde daher in den USA nun für 35.000 US-Dollar vor Steuern angeboten. Die Einsteigerversion war bereits zum Start der Baureihe Mitte 2017 angekündigt worden, ließ aber lange auf sich warten.

Um den Preis für das Model 3 zu drücken, spart Tesla im Vertrieb. In den kommenden Monaten sollen zahlreiche Geschäfte geschlossen und die Ausgaben für Vertrieb und Marketing „erheblich reduziert“ werden. „Das Umstellen auf den Online-Verkauf ermöglicht es uns zusammen mit anderen Kosteneinsparungen, die Fahrzeugpreise durchschnittlich um etwa sechs Prozent zu senken“, erklärte Musk. „Das erlaubt es uns, den Preis von 35.000 Dollar für das Model 3 zu realisieren.“

Durch den neuen Fokus auf den Online-Verkauf werden bei Tesla zahlreiche Jobs überflüssig. Dies senkt zwar die Kosten, könnte laut Experten jedoch zu einem niedrigeren Absatz führen. Der Elektroautobauer sieht das aufgrund der bisher gemachten Erfahrungen anders. „Im letzten Jahr erfolgten 78 Prozent aller Bestellungen für das Model 3 online statt in einem Geschäft“, schrieb Musk in seiner jüngsten E-Mail an die Mitarbeiter. „Und 82 Prozent der Kunden haben ihr Model 3 ohne eine vorherige Probefahrt erworben.“

Einfacher, sorgenfreier Kauf & mehr Service

Um Interessenten, die sich noch nicht zum Kauf entschlossen haben, die letzten Zweifel zu nehmen, weitet Tesla seine Rückgaberegelung für das Model 3 aus: Das E-Auto kann nun bis zu sieben Tage nach dem Kauf zurückgegeben werden. Wer maximal 1000 Meilen (knapp 1600 km) gefahren ist, soll eine volle Rückerstattung erhalten.

In Nordamerika – und bald weltweit – können Kunden künftig einen Tesla „in etwa einer Minute“ am Telefon ordern, verspricht Musk. Er ist überzeugt, dass der Vertrieb ohne Filialen Erfolg haben wird. „Die Kunden fühlen sich zunehmend wohl dabei, Käufe online zu tätigen, und das gilt besonders für Tesla – was eine Würdigung unserer Produkte ist.“

Die Verkäufer in den schon bald obsoleten Tesla Stores gelten als wichtiger Treiber für den bisherigen Erfolg der Kalifornier. Musk dankte ihnen in seinem Schreiben ausdrücklich für das bisher Geleistete, verwies aber auf die Notwendigkeit der neuen Vertriebsstrategie. Er unterstrich: „Das ist eine harte Entscheidung, sie ist aber nötig, um unsere Autos erschwinglicher zu machen.“

Während der Verkauf vor Ort eingestellt und das Vertriebsteam drastisch reduziert werden, soll es in den Bereichen Service und Produktion umfangreiche Investitionen geben und die Belegschaft insgesamt weiter wachsen. Welche Mitarbeiter neue Aufgaben erhalten und welche das Unternehmen verlassen müssen sowie neue Details zu der Umstrukturierung will Musk zu einem späteren Zeitpunkt mitteilen.

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