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Tesla-Aktie steigt nach Q4-Zahlen 11 Prozent – aber manche Fragen sind für Analysten offen

Tesla-Aktie

Bild: Tesla (Symbolfoto)

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Die mit Spannung erwarteten Geschäftszahlen von Tesla im vierten Quartal 2022 haben nicht enttäuscht – das gilt sowohl gemessen an den Analysten-Erwartungen für Umsatz und Gewinn als auch mit Blick auf die Reaktion der Börse: Am Donnerstag stieg die Aktie um fast 11 Prozent auf 160,27 Dollar und zog den gesamten Markt mit nach oben. Denn Tesla hatte nicht nur die Erwartungen für die Vergangenheit übertroffen, sondern sich in der Telefon-Konferenz nach den Zahlen auch recht optimistisch für 2023 geäußert. Alle Fragen von Anlegern hat das Management allerdings noch nicht ausgeräumt.

Schönheitsfehler in Tesla-Zahlen

Dan Ives von Wedbush Securities äußerte sich besonders erfreut über die Aussagen von Tesla-CEO Elon Musk, dass die Bestelleingänge derzeit doppelt so hoch seien wie die Produktionsrate. Damit habe er die „Bären zurück in den Winterschlaf“ geschickt, schrieb er laut einem Bericht von Benzinga, und erhöhte sein Tesla-Kursziel von 175 Dollar auf 200 Dollar. Zugunsten von mehr Volumen kurzfristig niedrigere Margen in Kauf zu nehmen, sei im strategischen Poker die richtige Entscheidung.

In einem Schönheitsfehler der Q4-Zahlen war die Brutto-Marge beim Auto-Verkauf von Tesla 2 Prozentpunkte niedriger ausgefallen als am Markt erwartet, doch in der Konferenz beruhigte Finanzchef Zachary Kirkhorn, dass sie auch in Zukunft bei mindestens 20 Prozent liegen werde. Verglichen mit 16 Prozent im Durchschnitt der Auto-Branche sei das viel, sagte laut in einem CNBC-Interview Gene Munster von Deepwater Asset Management. Zudem sei derzeit offen, welchen konkreten Wert oberhalb davon Tesla bei der Marge anstrebe.

Mehr Klarheit wünschte sich Munster, der seit langem in Tesla investiert ist und dem Unternehmen langfristig viel zutraut, auch mit Blick auf die Volumen-Prognose für dieses Jahr. Laut dem Q4-Bericht sollen Produktion und Verkauf auf 1,8 Millionen Elektroautos steigen, also bei den Auslieferungen um rund 37 Prozent nach den 40 Prozent in 2021. In der Telefon-Konferenz sagte CEO Musk dann jedoch, das Potenzial in der Tesla-Produktion 2023 liege bei 2 Millionen, und es gebe auch die Nachfrage dafür. Bis die weitere Entwicklung besser erkennbar sei, werde sich die Tesla-Aktie wahrscheinlich seitwärts bewegen, erklärte Munster dazu.

Fondsmanager will mehr Infos zu Twitter

Das war noch vor dem Kurssprung um 11 Prozent am Donnerstag – wie man also erneut sieht, können sich auch erfahrene Experten an der Börse täuschen. Mit dem Fondsmanager Gary Black sah aber noch ein weiterer Tesla-Optimist nach der Telefon-Konferenz Fragen offen. Unter anderem wollte er Belege dafür, dass der Marken-Wert von Tesla keinen Schaden genommen habe – CEO Musk war darauf angesprochen worden und führte die hohe Zahl seiner Twitter-Follower als Beleg dafür an, dass er überwiegend beliebt sei.

Außerdem will Black wissen, wann mit der Benennung eines neuen Twitter-CEO als Nachfolger für Musk zu rechnen ist, und er hätte gern mehr Informationen über die Zeitplanung für weitere Gigafactorys. Einen Tag vor der Veröffentlichung der Q4-Zahlen hatte Tesla neue Milliarden-Investitionen in Batterie- und Semi-Produktion am bisherigen Standort Nevada angekündigt, aber keine neuen Elektroauto-Fabriken. Nach den Angaben im Quartalsbericht würde allerdings auch die Kapazität der bisherigen mehr als genügen, um zumindest das offizielle Produktionsziel von 1,8 Millionen Teslas in 2023 zu erreichen.

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