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Tesla-Anleger kündigt mit Ende 30 als Multi-Millionär seinen Job, will alle Aktien behalten

Tesla-Model-S

Bild: Tesla (Symbolbild)

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Den Traum vom schnellen Reichtum, wenn auch mit reichlich Arbeit, hat Tesla-CEO Elon Musk schon in jungen Jahren wahr gemacht. In der Boom-Zeit der 1990er Jahre gründete er das Internet-Unternehmen Zip2. Schon mit dessen Verkauf verdiente er 1999 einen zweistelligen Millionen-Betrag, doch statt sich zur Ruhe zu setzen, gründete er den PayPal-Vorläufer x.com, der dann für noch viel mehr Geld von eBay gekauft wurde. Mit diesen Einnahmen gründete Musk SpaceX und investierte gründungsähnlich in Tesla, was ihn zum inzwischen reichsten Mann der Welt machte. Und weil Tesla seit 2010 auch an der Börse zu haben ist, sind einige andere mit ihm reich geworden. Einer dieser Glücklichen hat jetzt erzählt, wie es dazu kam.

Start mit Tesla-Aktien für 19.000 Dollar

„Heute ziehe ich mich im Alter von 39 Jahren aus der Welt der Unternehmen zurück“, teilte vergangene Woche auf Twitter der Nutzer @jasondebolt mit. Dazu veröffentlichte er ein Bildschirm-Fotos seines Portfolios. Darauf ist zwar nicht zu sehen, aus welchen Aktien es besteht, aber der Gesamtwert von knapp 12 Millionen Dollar, der an diesem Tag um gut 900.000 Dollar zugenommen hatte. „Werde auf absehbare Zeit keine Aktien verkaufen. $TSLA“, erklärte DeBolt noch seine Strategie.

Für die Börsen-Firma Ramp Capital, die unter anderem ein Portfolio unter Beteiligung von Twitter-Nutzern zusammenstellt, war das Anlass genug, bei ihm nachzufragen. In einem Beitrag auf der Website betont der Tesla-Millionär selbst ebenso wie sein Interviewer, dass die Strategie wegen des hohen Einzelrisikos keineswegs zur Nachahmung zu empfehlen ist. Aber ganz persönlich hat sich DeBolt ähnlich wie CEO Musk selbst von zwischenzeitlichen Problemen bei Tesla und teils massiven Verlusten der Aktie nicht beirren lassen. Und so wurden aus seiner ersten Tesla-Investition von 19.000 Dollar im Jahr 2013 aktuell 2,2 Millionen Dollar und zusammen mit späteren Nachkäufen insgesamt die genannten rund 12 Millionen Dollar.

Wie er im Gespräch mit Ramp Capital berichtete, ist DeBolt Absolvent der University of California in Los Angeles und hat dann zunächst zehn Jahre bei Google gearbeitet. Es folgten Jobs bei „einigen Startups“ und aktuell eine Stellung bei Amazon, die er aber jetzt aufgeben werde. Verheiratet sei er nicht und habe auch keine Kinder, was seine letztlich erfolgreiche Anlagestrategie nicht weniger riskant macht, aber vielleicht nachvollziehbarer. Auf Twitter bezeichnet er sich als “Reiner Tesla-Anleger seit 2013“, früher Besitzer eines Model S sowie (noch) als Berater und Software-Entwickler.

Extrem viel arbeiten musste DeBolt für seinen Reichtum dank Tesla anders als CEO Elon Musk nicht, aber ebenfalls gute Nerven zeigen. Freiwillig hat er noch keine einzige Tesla-Aktie verkauft, wie er in dem Interview sagte. Aber er war offenbar so sehr von den langfristig guten Aussichten überzeugt, dass er sogar auf Kredit investierte – und in einer Schwächephase im Jahr 2018 führte das dazu, dass sein Broker sechsmal nacheinander eine höhere Sicherheitsleistung verlangte. Also verkaufte DeBolt so viel Tesla, wie er musste (10.000 Aktien unter Berücksichtigung des Splits in 2020, also damals 2000 Stück), um den Rest behalten zu können.

In Grundprinzipien denken wie Elon Musk

Im Rückblick sei das sogar ein Glücksfall gewesen, berichtet der sonst treue Tesla-Aktionär in dem Interview. Denn anschließend sei die Aktie noch um weitere 40 Prozent gefallen, was ihn angesichts der Kredit-Hebelung sein gesamtes Vermögen hätte kosten können. In der ganzen Zeit hätten reichlich andere versucht, ihm Tipps zu seiner Tesla-Position zu geben, aber er habe auf der Basis von Grundprinzipien denkend (first principles thinking, wie es auch von Musk gern gelobt wird) selbst entschieden, intensiv über das Unternehmen recherchiert und allen (Teil-)Verkaufsempfehlungen getrotzt.

Für die Zukunft will DeBolt aber trotzdem zumindest ein bisschen vorsichtiger werden. Zwar sehe er keine Blase im Tesla-Kurs, wie er sagte, sondern im Gegenteil bis 2030 noch Potenzial für Kurse von 20.000-30.000 Dollar. Aber seinen Ruhestand wolle er finanziell so gestalten, dass er dafür nur 8 Prozent des Wertes seines Tesla-Portfolios beleihen muss. Auf diese Weise könne er einen Kursverlust von bis zu 80 Prozent verkraften, ohne zur Erhöhung der Kredit-Sicherheit Aktien verkaufen zu müssen. Freiwillig will er seine Position also weiterhin nicht verkleinern und auch nicht mehr in die Lage kommen, dazu gezwungen zu sein.

Ihm falle nur ein Faktor ein, der daran etwas ändern könne, sagte der Jungmillionär: Wenn Tesla sein Innovationstempo verringere. Solange dort Elon Musk das Sagen hat, dürfte es dazu allerdings fast mit Sicherheit nicht kommen.

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