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Tesla mit Bitcoin kaufen? Risiko-Experte Taleb warnt vor möglichem Verlust bei Erstattung

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Bild: Tesla / teslamag.de

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Noch weiß niemand so richtig warum, aber vergangene Woche hat Tesla seine Ankündigung von Ende Januar in die Tat umgesetzt, dass seine Produkte möglichst bald auch in Bitcoin bezahlt werden können. Bei Kunden bislang ausschließlich in den USA wird die Kryptowährung seitdem als eine der Tesla-Zahlungsoptionen angeboten, und einige machten davon schon Gebrauch. Der bekannte Autor Nassim Taleb erklärte zu der neuen Möglichkeit allerdings, ein echter Bitcoin-Kauf bei Tesla sei das noch nicht. Und er wies darauf hin, dass die Krypto-Konditionen stark zugunsten des Unternehmens ausgelegt seien.

Kurs bei Tesla gilt nur 30 Minuten

Eine der Streitfragen bei Bitcoin ist, ob es sich dabei überhaupt um eine Währung (im Sinne eines Tauschmittels für finanzielle Transaktionen) handelt oder doch nur um ein virtuelles Anlage- oder sogar Spekulationsobjekt. Taleb, der vor allem für sein Buch „Der Schwarze Schwan“ über Risiken und deren verzerrte Wahrnehmung bekannt (und selbst Tesla-Besitzer) ist, gehört in dieser Hinsicht zu den Gegnern: Man müsse schon „seeeeeehr“ ignorant sein, um eine spekulative Anlage als Währung oder Mittel der Wertaufbewahrung zu behandeln, schrieb er vergangene Woche auf Twitter.

Auch dass man damit jetzt einen Tesla bezahlen kann, macht Bitcoin noch nicht zur Währung, erklärte Taleb weiter: Die Preise für die Elektroautos würden nach wie vor in US-Dollar festgelegt und dann für die Transaktion nur in Bitcoin umgerechnet. Das machte er an der Tatsache fest, dass der zu zahlende Bitcoin-Betrag in Abhängigkeit vom aktuellen Kurs schwankt, wie ein Besteller eines Model Y bestätigt hat: Bei der Anzeige der 100 Dollar Anzahlung als 0,00185614 BTC wies Tesla darauf hin, dass diese innerhalb von 30 Minuten bezahlt und ansonsten neu berechnet werden müssen.

Was genau Bitcoin ist und noch werden kann oder nicht, dürfte noch eine Weile umstritten bleiben. Klar ist nach den Beobachtungen von Taleb aber schon jetzt, dass die Krypto-Konditionen bei Tesla für Kunden denkbar ungünstig ausgelegt sind – und entsprechend vorteilhaft für das Unternehmen. Tesla sichere sich mit den Bitcoin-Bezahlungen eine „kostenlose Option“, schrieb er.

Denn in den allgemeinen Geschäftsbedingungen steht, dass Tesla sich das Recht vorbehält, selbst zu entscheiden, ob eine mögliche Rückzahlung oder ein Rückkauf in Dollar oder in Bitcoin abgerechnet wird. „Sie haben kein Recht, die Methode der Erstattung auszuwählen“, heißt es darin deutlich an die Kunden gerichtet – das Risiko steigender oder fallender Bitcoin-Kurse liege bei ihnen.

Alle Bitcoin-Risiken liegen beim Kunden

Wer also zum Beispiel 50.000 Dollar für einen Tesla zu dem Bitcoin-Kurs bezahlt, der bei der Bestellung gilt, und ihn dann doch nicht will, kann ihn zurückgeben. Doch wenn Bitcoin inzwischen gefallen ist, könnte Tesla dann die Rückzahlung in Kryptogeld wählen; ist der Kurs dagegen seit der ersten Transaktion gestiegen, bekäme der Kunde stattdessen nur den ursprünglichen Dollar-Wert zurück. Im ersten Fall verliert Tesla nichts, und macht im zweiten einen risikolosen Gewinn. Und so stellt sich vorerst nicht nur die Frage, mit welchen längerfristigen Plänen Tesla die Bitcoin-Option eingeführt hat, sondern auch, ob sie für irgendeinen Kunden von Vorteil ist.

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