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„Tesla-Blitz“: IG Metall wirbt mit Aufklebern und Infos um Mitglieder in deutscher Gigafactory

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Bild: IG Metall

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Die Vorlage aus Übersee war absehbar, bei der deutschen ist das nicht sicher: Nachdem Mitte September die Gewerkschaft UAW gegen die „Großen Drei“ aus Detroit zu streiken begann und Ende des Monats das Magazin stern von gefährlichen Arbeitsbedingungen in der deutschen Tesla-Fabrik berichtete, machte am Montag die IG Metall auf sich und ihre Anliegen aufmerksam: Mehr als 1000 Beschäftigte in der Gigafactory in Grünheide beteiligten sich nach ihren Angaben an der Aktion „gemeinsam für sichere & gerechte Arbeit bei Tesla“.

Gut 1000 Tesla-Beschäftigte mit Aufklebern

Der Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen der deutschen Gewerkschaft hatte sich schon häufiger kritisch über den Umgang mit dem Personal bei Tesla in Grünheide geäußert und Besserung gefordert. Kleinere Aktionen um das Werk gab es bereits in der Vergangenheit, die am Montag aber dürfte die bislang größte gewesen sein und war laut IG Metall eine Premiere: Zum ersten Mal hätten Beschäftigte der Gigafactory offen bessere Arbeitsbedingungen gefordert, meldete sie.

Das taten die laut der Mitteilung deutlich mehr als 1000 Teilnehmenden, indem sie am Montag während der Arbeit in der Tesla-Fabrik T-Shirts mit Aufklebern der IG Metall trugen. Dieser Teil der Aktion begann mit der Nachtschicht, wurde zur Frühschicht fortgesetzt und sollte auch in der Spätschicht am Montag zu sehen sein.

Die IG Metall schreibt von einem „Tesla-Blitz“, der auf dem Parkplatz vor dem Werk, an den Bahnhöfen, in den Shuttle-Zügen und im Betrieb „richtig gut angelaufen“ sei. Offenbar beteiligten sich auch Gigafactory-Beschäftigte an der demonstrativen Aktion in der Fabrik, die vorher nichts davon wussten oder nicht zur Gewerkschaft gehören: Die meisten hätten vor den Toren zu Tesla die Textil-Aufkleber angenommen und sie gleich auf ihre Arbeitskleidung geklebt.

IG Metall an Gigafactory-Bahnhöfen präsent

Begleitend standen laut der Mitteilung am Montag erfahrene Mitglieder der Gewerkschaft an Bahnhöfen und vor dem Werkstor bereit, um mit Tesla-Beschäftigten über Probleme und Wünsche zu sprechen – und um über Vorteile einer Mitgliedschaft zu informieren. Ob das auch den Rest der Woche über so sein wird, ist nicht klar, aber nach eigenen Angaben hatte die IG Metall noch vor, in dieser Woche ihr „gewerkschaftliches Recht“ zu nutzen, sich im Werk mit Tesla-Beschäftigten auszutauschen. Zumindest einen Foto-Termin mit Tesla-Plakat gab es zudem vor der Zentrale der Gewerkschaft in Berlin (s. oben).

Aktualisierung: Nach der Gewerkschaftsaktion hat sich Tesla am Dienstag zu Fragen von Arbeitssicherheit in seiner deutschen Fabrik geäußert. Diese stehe zusammen mit Gesundheitsschutz an oberster Stelle, teilte das Unternehmen laut einem dpa-Bericht auf Anfrage mit. Unfälle würden qualifiziert analysiert und anschließend Änderungen vorgenommen. Schutzmaßnahmen würden von Behörden regelmäßig überprüft. Eigene Angaben zu Häufigkeit von Unfällen oder Schwere bei der Arbeit in der Gigafactory machte Tesla offenbar nicht.

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