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Tesla-Chef: Europa soll Kernkraftwerke wieder hochfahren, Strahlen-Risiko wird überschätzt

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Bild: Tesla

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Schon bevor der Krieg um die Ukraine ausbrach, musste sich die Europäische Union mit der schwierigen Frage beschäftigen, welche Energie-Formen als nachhaltig und damit förderfähig eingestuft werden. Dabei setzte sich letztlich nicht die reine Lehre durch, sondern Pragmatismus – sowohl Atomkraft als auch Gas sollen den EU-Segen bekommen. Der Russland-Schock hat seitdem deutlich gemacht, dass das bei Gas wohl nicht nur klimapolitisch keine gute Idee war. Aber Atomkraft findet wieder Fürsprecher – und anderem Tesla-Chef Elon Musk.

Tesla-Chef sieht kein hohes Strahlen-Risiko

Auf die russische Aggression im Nachbarland Ukraine müssen westliche Länder reagieren. Direkt in den Krieg eingreifen wollen sie nicht, aber zumindest den Angreifer mit Sanktionen schwächen und den Verteidiger stärken, wie es Musk bereits mit Starlink-Internet für die Ukraine tut. Den schwersten Schlag für Russland würde wohl ein Import-Stopp für fossile Brennstoffe von dort bedeuten – aber das wäre wechselseitig, denn zum Beispiel bei Gas deckt es 30-40 Prozent des europäischen Bedarfs.

Dazu hatte Tesla-Chef Musk bereits am Samstag einen Twitter-Vorschlag, nämlich die Förderung von mehr Öl und Gas im Westen. Dafür gibt es tatsächlich noch Potenzial, haben vergangene Woche in getrennten Studien für Gas die Internationale Energie-Agentur und die Beratungsfirma Aurora dargelegt. Zu seinem Fossil-Rezept erklärte Musk, das gefalle ihm überhaupt nicht, sei in der aktuellen Situation aber erforderlich. Und am Sonntag sprach er sich zusätzlich für mehr Strom aus europäischen Kernkraftwerken aus.

Dagegen hat der Tesla-Chef weitaus weniger grundsätzliche Bedenken, wie er schon in der Vergangenheit erkennen ließ. Ende 2021 erklärte er, ebenfalls auf Twitter, wenn Atomkraftwerke nicht von Natur-Katastrophen bedroht seien, solle man sie laufen lassen. Jetzt ging Musk noch weiter: Mittlerweile sei „hoffentlich extrem offensichtlich, dass Europa ruhende Kernkraftwerke neu starten und die Stromerzeugung in bestehenden erhöhen sollte“, schrieb er. Das sei entscheidend für nationale und internationale Sicherheit. Und im Übrigen sei auch das von vielen gefürchtete Strahlen-Risiko gar nicht so hoch.

Musk aß in Fukushima lokal angebautes Gemüse

Zum letzten Punkt bot der Tesla-CEO keine wissenschaftlichen Daten an, sondern persönliche Erfahrungen. Kurz nach der Reaktor-Katastrophe im japanischen Fukushima sei er dort gewesen und habe Lebensmittel aus der Region gegessen, schrieb er weiter. „Das Strahlungsrisiko ist viel, viel geringer, als die meisten Menschen glauben“, lautete seine Erkenntnis daraus. Tatsächlich war Musk im August 2011 vor Ort und spendete mit seiner Stiftung 250.000 Dollar für ein Photovoltaik-System für eine Stadt in der Nähe. Damals nahm er im Fernsehen demonstrativ Gemüse aus lokalem Anbau zu sich. Das bot er jetzt erneut an, mit Essen von einem Ort mit beliebig schlechten Bedingungen.

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