Bild: @greggertruck
Immer mehr Bildmaterial, zuletzt nicht nur von Prototypen auf der Straße spricht dafür, dass der Cybertruck wie von CEO Elon Musk mehrfach angekündigt tatsächlich ab dem Herbst die ersten Kunden erreicht. Am Wochenende meldete Tesla sogar die Produktion seines ersten Pickups in Texas. Viele können es kaum erwarten, obwohl inzwischen wieder offen ist, welche Preise Tesla dafür verlangen wird. Was sie dafür an konkretem Gegenwert bekommen, ist ebenfalls weitgehend unbekannt. Aber immerhin scheint jetzt klar zu sein, dass man den Cybertruck-Akku nicht nur zum Fahren verwenden kann, sondern auch zum Aufladen anderer Elektroautos.
Cybertruck-Info in Malbuch für Kinder
Bekannt wurde diese Information nicht durch eine Twitter-Nachricht von Musk, sondern auf einem anderen quasi-offiziellen Weg: Es steht in einem neuen Malbuch für Kinder, das Tesla laut einem bekannten Follower des CEO in manchen seiner Service-Center auslegt. Wie von @greggertruck veröffentlichte Fotos davon zeigen, sind auf der Titelseite drei gezeichnete Elektroautos von Tesla zu sehen. Weiter hinten gibt es ein Cybertruck-Logo zum Ausmalen, und darüber steht der verräterische Text.
„Cybertruck hat genügend Batterie-Leistung, um einen Tesla aufzuladen“, lautet er (s. Foto). Damit dürfte bestätigt sein, dass mit dem Pickup eine Funktion eingeführt wird, die manche anderen Elektroautos auch in diesem Format bereits bieten: V2V für vehicle-to-vehicle oder eben die Möglichkeit, Strom aus dem eingebauten Akku über eine Steckdose oder speziellen Anschluss mit so viel Leistung abzugeben, dass damit ein anderes Fahrzeug geladen werden kann, also zumindest im Kilowatt-Bereich.
New coloring book at Tesla service centers. states "has enough battery power to charge a Tesla"
bidirectional confirmed? @elonmust
kiddos saw it first ha! pic.twitter.com/fOvDrmpLSQ
— Greggertruck (@greggertruck) July 13, 2023
Die allgemeinere Bezeichnung für solche Anwendungen lautet vehicle-to-load (V2L). Mit noch höheren Leistungen und gesonderter Technik wird zudem vehicle-to-home möglich, also die Versorgung von Häusern mit Strom aus einem Elektroauto. Sozusagen die Königsdisziplin ist hier vehicle-to-grid – der Auto-Akku nimmt Strom aus dem allgemeinen Netz oder von einer Solaranlage auf, wenn reichlich davon zur Verfügung steht, und gibt ihn bei Bedarf (und gegen Bezahlung) nicht nur zum eigenen Verbrauch wieder ab.
Gesamte Tesla-Palette wird bidirektional
Diese Integration von Elektroauto-Akkus ins Netz hat enormes Potenzial, Strom-Angebot und -Nachfrage effizienter zum Ausgleich zu bringen, wie es jederzeit der Fall sein muss. Tesla zeigte sich dabei bislang zurückhaltend und setzte zum Speichern in Privathaushalten auf seinen Heimakku Powerwall. Beim Anleger-Tag im März wurde aber angekündigt, dass auch die Elektroautos von Tesla die Fähigkeit zum bidirektionalen Laden bekommen sollen – bei allen Modellen innerhalb von zwei Jahren, sagte der Technik-SVP Drew Baglino. Und wie es aussieht, macht der Cybertruck in diesem Herbst den Anfang damit.