Bild: @teslaownersSV
Für einige Tage ist New York nicht nur um eine Tesla-Attraktion reicher, sondern sogar um zwei. Mitte der Woche reiste zunächst CEO Elon Musk an, um seinen Auftritt als Gast-Moderator der Comedy-Sendung Saturday Night Live (SNL) vorzubereiten. Dann kündigte er zudem per Twitter an, den Cybertruck in die US-Metropole zu holen, der kurz darauf tatsächlich in einer Tesla-Filiale und auf den Straßen zu sehen war. Der Konkurrent Lucid, der unter der Leitung von Teslas früherem Chefentwickler ein Luxus-Elektroauto mit enormer Reichweite bauen will, machte unterdessen klar, dass er vorhat, Musks TV-Auftritt für sich zu nutzen.
New York im Tesla-Fieber
Seit der Vorstellung des Cybertruck Ende 2019 war der Stahl-Pickup einige Male auf öffentlichen Straßen zu sehen, stets mit CEO Musk selbst am Steuer. Vor kurzem besichtigte er mit dem Prototypen die Baustelle für die Gigafactory in Texas, wo der Tesla-Pickup gebaut werden soll. Auf Twitter wurden jetzt viele Szenen geteilt, in denen der Cybertruck, begleitet von einem weißen Model 3 und bewundert von Neugierigen, durch New York fährt.
Auf gewisse Weise ist die Stadt also im Tesla- und Musk-Fieber – und dass der TV-Auftritt von Musk mit der Musikerin Miley Cyrus ganz lustig werden könnte, zeigten schon einige vorab aufgenommene Szenen. Für Empörung bei sehr markentreuen Fans könnte aber eine der Werbepausen in der Sendung sorgen: Überraschend kündigte am Freitag der Elektroauto-Hersteller Lucid an, dass auch sein Luxusauto Air eine Rolle bei dem SNL-Abend spielen wird. Offensichtlich hat das Unternehmen also einen der Werbe-Plätze während der Sendung gebucht.
This is not fake but a real cybertruck driving through the big Apple. CGI IRL. Thanks @elonmusk for making sexy cars. pic.twitter.com/9cN6fY65m5
— Tesla Owners Silicon Valley (@teslaownersSV) May 8, 2021
Das könnte man als Provokation gegen Tesla und Musk verstehen. Der CEO hat erst in dieser Woche erneut behauptet, der Lucid-Chef Peter Rawlinson sei nie wirklich sein Technikchef gewesen, obwohl alte Tesla-Veröffentlichungen das bestätigen. Das Verhältnis zwischen den beiden scheint also nicht unbelastet zu sein. Rawlinson bezeichnet seinen Air, der mit mehr als 500 Meilen vor dem Model S Plaid+ neue Reichweiten-Rekorde aufstellen soll, als Konkurrenz nicht für Tesla, sondern für Hersteller konventioneller Luxusautos wie Mercedes. Aber als dessen Basis-Version zu einem Preis unter dem Model S Long Range bestellbar wurde, bezeichnete der Tesla-Chef das als „Fehdehandschuh“ und senkte seinerseits den Preis.
Cybertruck im TV-Studio?
Insofern wird spannend sein, zu beobachten, was Lucid sich für eine der Werbepausen während des großen Musk-Auftritts ausgedacht hat – und ob und wie der Tesla-Chef anschließend darauf reagiert. Davon abgesehen dürfte die Show von Musk und der nicht weniger unkonventionellen Musikerin Cyrus auch sonst einige Highlights bereithalten. Vielleicht schafft es Musk ja sogar noch, den Cybertruck in das TV-Studio zu bekommen. Seine Ankündigung, dass der Tesla-Pickup in New York zu sehen ist, schrieb er jedenfalls erst, nachdem Lucid seinen Auftritt mit dem Air während SNL bekannt gegeben hatte.