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Aktuell: Tesla geht mit kostenlosem FSD-Test für alle US-Kunden mit HW4 in die Offensive

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Bild: Tesla (Fahrt mit aktueller FSD-Version)

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Die Verhandlungen von Tesla über eine Lizenzierung seines FSD-Systems an andere Auto-Hersteller sind gescheitert, ließ CEO Elon Musk am Montag wissen – die Konkurrenten seien zu vorsichtig, was sich letztlich zu ihrem eigenen Nachteil auswirken werde. Denn für den Tesla-Chef und seine Anhänger ist schon seit Jahren klar, dass sich FSD als effizienteste Lösung für autonomes oder zumindest stark automatisiertes Fahren durchsetzen wird. Und wie um das zu beweisen, geht das Unternehmen jetzt mit einem Gratis-Test für alle Kunden in Nordamerika mit aktueller Hardware in die Marketing-Offensive.

FSD-Test für 1,5 Mio. Tesla-Kunden

Das lässt sich einer neu eingerichteten Webseite entnehmen, auf die am frühen Donnerstag der X-Nutzer @SawyerMerritt hinwies. Unter dem Titel „Full Self-Driving (Supervised) v14 Trial“ erklärt Tesla, dass neue und bestehende Besitzer von Model S, Model 3, Model X, Model Y und Cybertruck an der kostenlosen Aktion teilnehmen können, wenn sie sich in den USA, Puerto Rico, Mexiko oder Kanada befinden. Laut Merritt hat der Test eine Dauer von 30 Tagen. Dies scheint er aus anderen Kanälen erfahren zu haben, denn auf der Tesla-Seite wird es nicht erwähnt. Nach seinen Angaben werden in Frage kommende Kunden in den nächsten Tagen direkt informiert.

Deren Zahl schätzte der bekannte Tesla- und Musk-Fan auf 1,5 Millionen. Das sind längst nicht so viele, wie es in den genannten Ländern insgesamt gibt, was mit einer Einschränkung zusammenhängt, die aus der Beschreibung nur indirekt hervorgeht: Voraussetzung für die Teilnahme ist Version 14.2 der FSD-Software, die bislang nur auf der neuesten Generation der Autopilot-Hardware, abgekürzt als HW4 oder AI4, funktioniert. Dass die vorherige HW3, von Tesla im Jahr 2019 als „FSD-Computer“ eingeführt, nicht mehr ausreicht, hatte CEO Musk in diesem Januar erstmals eingeräumt.

Tesla-Offensive mit Version 14.2

Dennoch geht Tesla mit dem jetzt angekündigten kostenlosen Test über wohl 30 Tage mit seiner neuesten FSD-Version und Autopilot-Hardware so sehr in die Breite wie noch nie. Nach Angaben von Ende Oktober haben bislang nur etwa 12 Prozent aller Tesla-Besitzer die FSD-Option aktiviert, was in den USA einmalig 8000 Dollar oder monatlich 99 Dollar kostet; CEO Musk sagte später bei der Hauptversammlung, selbst manche davon würden die Funktionen nicht nutzen. Wer sie dann doch zum ersten für ein Tage probiere, wolle anschließend nicht mehr darauf verzichten.

Rechnerisch lässt sich Tesla die Aktion 99 Dollar mal bis zu 1,5 Millionen kosten – den Abo-Preis für einen Monat FSD multipliziert mit der von Merritt geschätzten Zahl der qualifizierten Kunden, also knapp 150 Millionen Dollar, wenn alle mitmachen würden Zudem scheint das Unternehmen in diesem Zusammenhang auch seine lange bestehende Weigerung zu überdenken, Werbung für die eigenen Produkte zu machen: Zwar gibt es immer noch keine Tesla-Spots im Fernsehen, aber bei dem Musk-Medium X waren jetzt bezahlte Beiträge mit Beispielen für FSD-Fähigkeiten zu sehen.

FSD-Zulassung in Europa offen

Tesla-Besitzer mit HW3 aber können der Initiative nur zusehen. Das Gleiche gilt für alle Kunden in Europa, selbst wenn sie schon die neuere Autopilot-Hardware haben, denn in ihrer Region braucht das FSD-System auch in überwachter Form eine gesonderte Zulassung, die es bislang nicht gibt. Zu Beginn dieser Woche hatte Tesla angekündigt, die niederländische Behörde RDW habe eine Zulassung im Februar 2026 zugesagt, der sich andere EU-Länder rasch anschließen könnten. Jedoch erklärte die Behörde kurz darauf, mit Tesla lediglich einen FSD-Zeitplan vereinbart zu haben, dessen Einhaltung offen sei.

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