Bild: Tesla
Im angelsächsischen Sprachraum macht zurzeit ein Wort Karriere, das selbst die meisten Betroffenen vorher noch nie gehört haben dürften: furlough, grob übersetzt Zwangsurlaub, aber im Ergebnis eher zu vergleichen mit dem deutschen Kurzarbeitergeld. Zu diesem Instrument greifen in der aktuellen Corona-Krise viele Unternehmen in den USA und Großbritannien, und wie jetzt bekannt wurde, gehört auch Tesla dazu. Gleichzeitig verkündete das Unternehmen Gehaltskürzungen für die nicht beurlaubten Mitarbeiter – im Management prozentual deutlich höher als bei einfachen Beschäftigten.
Hunderte Tesla-Zeitarbeiter schon weg
Das berichtet der Blog Electrek unter Berufung auf eine interne E-Mail der Tesla-Personalchefin an alle Mitarbeiter, die am Dienstag verschickt worden sein soll. Tesla führe weiterhin nur minimale unverzichtbare Aktivitäten aus, heißt es darin, und währenddessen müssten die Kosten gesenkt werden. Schon vergangene Woche war gemeldet geworden, dass eine Zeitarbeitsfirma hunderten bei Tesla beschäftigten Mitarbeitern das Ende dieser Tätigkeit mitgeteilt hatte.
Offen blieb dabei zunächst, was mit dem Rest der Tesla-Belegschaft in der Coronavirus-Zwangspause geschieht. Die E-Mail klärt dies jetzt. Demnach werden die aktuell nicht benötigten Mitarbeiter nicht gekündigt, sondern eben in den unbezahlten Zwangsurlaub geschickt. Wie die Personalchefin erklärt, sind sie dadurch weiter bei Tesla angestellt und krankenversichert, können aber gleichzeitig US-Arbeitslosenhilfe beantragen. Reihenweise angelsächsische Unternehmen hatten schon vorher angekündigt, das furlough-Instrument zu nutzen, das zuvor fast nur bei staatlichen Beschäftigten in den USA in Staatshaushalt-Krisen angewendet wurde.
Hohe Kürzung im Tesla-Management
Darüber hinaus informierte Teslas Personalchefin darüber, dass es bei den derzeit tätigen US-Mitarbeitern erhebliche Gehaltskürzungen geben soll. Für die oberste Hierarchie-Stufe ab Vice-President nannte sie 30 Prozent, für Directors 20 Prozent und für normale Beschäftigte 10 Prozent, berichtet Electrek. Auch bei Mitarbeitern außerhalb der USA seien solche Sparmaßnahmen vorgesehen, angepasst an lokale Vorschriften, und würden demnächst von den jeweiligen Führungen verkündet. Eine Kürzung dürfte also auch auf deutsche Tesla-Mitarbeiter zukommen.
Das beschriebene Paket für Sparen bei Tesla soll am kommenden Montag in Kraft treten. Laut der E-Mail ist vorgesehen, dass es nur für drei Wochen gilt – als Termin für die Wiederaufnahme des normalen Betriebs wird der 4. Mai angegeben. Wie Electrek berichtet, könnte dies mit dem vorgesehenen Ende der offiziellen Ausgangsbeschränkungen in Kalifornien zusammenhängen – wobei dazu schon gesagt wurde, dass sie auch verlängert werden könnten.