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Tesla Model X soll selbstständig gegen ein Gebäude gefahren sein, Protokolle sagen etwas anderes

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Ein Tesla-Kunde behauptet im offiziellen Forum des Autobauers, dass sein fünf Tage altes Model X selbstständig und mit voller Beschleunigung gegen ein Gebäude gefahren sei. Wie es heißt, wollte man vor einem Einkaufszentrum parken, als das Model X „plötzlich und unerwartet“ anfing zu beschleunigen und gegen das Gebäude prallte. Dabei wurden die Airbags ausgelöst, doch wurde niemand ernsthaft verletzt. Lediglich die Fahrerin habe am Arm einige Schürfwunden vorzuweisen.

Der ganze Unfall hätte aber auch deutlich schlimmer ausgehen können, behauptet der Geschädigte:

Das hätte mühelos ein tödlicher Unfall sein können, wenn die Reifen des Fahrzeugs nicht leicht zur Seite geneigt wären. Wenn sie gerade gestanden hätten, wäre er über die Wiese direkt in das Geschäft gekracht und hätte die Kunden verletzt oder getötet.

Dies ist nun schon das dritte Mal innerhalb kürzester Zeit, dass ein Unfall mit einem Tesla-Fahrzeug publik gemacht wird. Mitte Mai war da der Unfall, bei dem ein Model S selbstständig gegen einen Anhänger gefahren sein soll, nachdem das Fahrzeug bereits mehrere Minuten geparkt war. Ein weiterer Unfall ereignete sich Ende Mai in der Schweiz, wo ein Model S-Fahrer mit eingeschaltetem Autopiloten gegen einen stehenden Transporter fuhr.

Dieser neue Unfall ist jedoch ein wenig sonderbar. Das Model X war anscheinend nicht vollständig eingeparkt worden, weshalb man ausschließen kann, dass die „Summon“-Funktion (Herbeirufen) aktiviert war. Da man jedoch dabei war das Auto einzuparken, kann eigentlich auch ausgeschlossen werden, dass der Autopilot aktiviert war. Dennoch behauptet der Besitzer, dass das Fahrzeug selbstständig beschleunigt haben soll.

Der Kunde sagt darüber hinaus, dass dies ein ernsthaftes Problem sei und Tesla unbedingt die Auslieferung der Fahrzeuge stoppen und diesen Vorfall untersuchen sollte. Tesla selbst sieht die ganze Sache jedoch etwas anders und behauptet, der Wagen hätte nur auf die Handlungen der Fahrerin reagiert. Das ergibt zumindest die Auswertung der Logdatei (via Electrek).

Wir haben die Logdatei des Fahrzeugs analysiert, welche bestätigt, dass dieses Model X unter manueller Kontrolle richtig handelte und niemals im Autopilot-Modus oder mit eingeschaltetem Tempomat fuhr, weder zum Zeitpunkt des Unfalls noch in den Minuten davor. Die Daten zeigen, dass das Fahrzeug mit 6 mph (ca. 10 km/h) fuhr als das Gaspedal abrupt zu 100% betätigt wurde. Entsprechend der Handlung des Fahrers hat das Fahrzeug beschleunigt. Sicherheit hat die höchste Priorität bei Tesla und wir entwickeln und bauen unsere Fahrzeuge mit diesem Gedanken an erster Stelle. Wir sind erfreut, dass es dem Fahrer gut geht und fordern unsere Kunden auf, eine sichere Handlungsweise auszuüben, wenn sie unsere Fahrzeuge benutzen.


Obwohl Tesla eindeutige Beweise vorliegen, dass nicht das Fahrzeug, sondern die Fahrerin den Unfall verursachte, bleibt der Kunde bei der Aussage seiner Frau und ist sich sicher, dass das Model X die Schuld trägt:

Meine Frau ist 45 Jahre alt und hat einen großartigen „driving record“ (Aufzeichnung über Zeitraum des unfallfreien Fahrens in den USA, Anm. d. Red.). Kein unqualifizierter Fahrer. Sie geht seit über 20 Jahren zu diesem Einkaufszentrum und parkte hunderte Male in denselben Parkboxen. Sie kennt den Unterschied zwischen der Bremse und dem Gaspedal. Ich warte auf die Antwort von Tesla, ob das Gaspedal elektrisch betätigt werden kann, ähnlich wie bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor, wo das Gaspedal ebenfalls selbstständig betätigt werden kann, wenn man mit Tempomat fährt.

Der Kunde behauptet also weiterhin, dass das Fahrzeug die Beschleunigung selbstständig durchgeführt hat. Sollte das Gaspedal jedoch elektronisch und nicht physisch betätigt worden sein, dürfte es in der Logdatei stehen. Zumindest lässt sich das so aus Teslas Stellungnahme herauslesen.

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