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Lange Tesla-Wartezeiten: Bestellungen könnten laut Musk gestoppt oder eingeschränkt werden

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Bild: teslamag.de (Tesla-Chef Musk bei Eröffnung deutscher Gigafactory)

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Seit dieser Woche überschreitet die geschätzte Lieferzeit bei der Neubestellung mancher Model 3 in Deutschland laut dem Tesla-Konfigurator wieder ein Jahr. Mehrere Verlängerungen in Folge hatten schon zuvor gesorgt, dass sie bis auf Mai 2023 rutschte, neuerdings aber wird eine Spanne von April bis Juni angegeben, also unter Umständen ein weiterer Monat mehr. In den USA sieht es vor allem beim Model Y so ähnlich aus, obwohl die Tesla-Preise dort wie in Europa bereits mehrere Male erhöht wurden. CEO Elon Musk ist dieses Problem nicht entgangen, und am Dienstag brachte er eine radikale Lösung ins Spiel.

Stopp für Tesla-Bestellungen möglich

Schon bevor die gesamte Auto-Branche in die aktuelle Situation mit hartnäckiger Halbleiter-Knappheit und Logistik-Problemen geriet, habe bei Tesla die Nachfrage das Angebot überstiegen, erinnerte Musk in einem Interview bei der FT-Konferenz Car of the Future. Mittlerweile aber habe dieses Missverhältnis geradezu „absurde Ausmaße“ erreicht. Und die mögliche Konsequenz ist einfach, hört sich aber für Kunden unerfreulich an: Wahrscheinlich werde Tesla für einen gewissen Zeitraum Bestellungen nur noch begrenzt oder gar nicht mehr annehmen, kündigte Musk an.

Wann es so weit sein könnte, sagte der Tesla-Chef nicht. Mehr als ein Jahr Lieferzeit würde sich als Grenze vielleicht anbieten, aber dieser Zustand war in Europa bei den zwei kleineren Varianten des Model 3 ohne Extras schon im April erreicht. Mit Zusatzausstattungen kann man sie allerdings noch etwas früher bekommen, und die Lieferung der Performance-Version wird jetzt für September bis November 2022 in Aussicht gestellt. In den USA wird ein neu bestelltes Model 3 laut Tesla-Konfigurator relativ kurzfristig geliefert, aber beim Model Y reichen die angegebenen Termine ebenfalls in den Mai 2023 hinein.

Er denke kein bisschen darüber nach, wie sich mehr Nachfrage für die Elektroautos von Tesla generieren lasse, erklärte Musk in dem FT-Interview weiter. Stattdessen beschäftige er sich intensiv mit Produktion, technischen Lösungen und Lieferketten. Die Gefahr, dass sein zusätzliches Engagement als Käufer und möglicher CEO von Twitter Tesla-Kunden verprellen könnte, sieht er nach eigener Aussage nicht: Er sei zuversichtlich, weiterhin jedes produzierte Elektroautos auch verkaufen zu können, sagte Musk.

Lange Lieferzeiten für Elektroautos

Lange Lieferzeiten sind insbesondere bei Elektroautos derzeit eher die Regel als die Ausnahme – steigende Nachfrage trifft auf begrenzte Produktionskapazitäten, zu denen Komponenten-Knappheit hinzukommt. Unter einem halben Jahr geht in Deutschland laut einer Übersicht von carwow derzeit fast gar nichts. Vor allem für die MEB-Elektroautos verschiedener Volkswagen-Marken sind Wartezeiten von teils weit mehr als einem Jahr angegeben, und bei mehreren anderen Modellen wie Renault Zoe oder Honda e wurden bereits vorübergehende Bestell-Stopps verhängt. In den USA setzte auch Ford Reservierungen für seinen elektrischen Pickup F-150 Lightning aus, nachdem sie bis Ende 2021 auf unerwartet hohe 200.000 gestiegen waren.

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