Als Tesla im vergangenen Juli die abschließenden Bestellungen für das Model Y in Europa öffnete, waren manche Kunden über den Preis enttäuscht. Statt wie zunächst geplant gleich aus der neuen deutschen Gigafactory sollte es erst einmal aus China kommen, und statt den Preis zum konkreten Start wie dort deutlich zu senken, erhöhte Tesla ihn zum Beispiel in Deutschland sogar leicht. So ging das Tesla Model Y Long Range hierzulande für 56.990 Euro nach Abzug von 2500 Euro netto Hersteller-Umweltprämie in den Verkauf. Aber in der Zwischenzeit ist bei Tesla in Europa alles mit Ausnahme des Model Y teurer geworden – und nach Gerüchten könnte es bald folgen.
Preise bei Tesla im Steigen begriffen
Zum Start der konkreten Bestellungen für das Model Y in Europa kostete das Model 3 Long Range in Deutschland nach Tesla-Umweltrabatt 49.900 Euro. Auf dieses Niveau war der Preis Anfang 2021 gesenkt worden und verharrte zunächst dort, obwohl Tesla in den USA bald wieder die umgekehrte Richtung einschlug. Für das Model Y in der gleichen Ausführung standen im Juli 2021 also 7000 Euro mehr im deutschen Konfigurator, außerdem gab es dafür 1000 Euro weniger staatliche Umweltprämie.
Doch ab Oktober 2021 erhöhte Tesla auch die Europa-Preise für das Model 3 immer weiter. Der bislang letzte Schritt erfolgte Anfang April mit in Deutschland auf einen Schlag 7000 Euro mehr für die Basis-Version, die zuvor meist ausgespart worden war. Gleichzeitig sank dadurch die deutsche Staatsprämie für alle Varianten des Model 3 um 1000 Euro. Und für das Model 3 LR bedeutete das, dass es Kunden seitdem exakt so viel kostet wie das Model Y in der gleichen Ausführung.
Gerüchte über höheren Preis für Model Y
Das ist eindeutig eine Anomalie in der Auto-Welt, in der SUV-Ableger, wie es das Model Y im Prinzip für das Model 3 darstellt, normalerweise merklich mehr kosten. Tesla hat die beiden Elektroautos schon in China preislich näher aneinander positioniert als üblich, aber der deutsche Gleichstand dürfte weltweit einmalig sein – und möglicherweise nicht mehr lange anhalten. Denn neben den von solchen Überlegungen ausgelösten Spekulationen gibt es laut der Elektroauto-Vermietung netxtmove inzwischen auch konkrete Gerüchte dazu.
Ergänzend zu unserem Statement zu @Tesla #ModelY Preisen in den nextnews:
Buschfunk meldet uns anstehende Preiserhöhung beim Model Y. Wer ohnehin bestellen will, könnte den Preis lieber einloggen – billiger wird es kufri vermutlich nicht. Keine Gewähr.#emobility #TeslaModelY pic.twitter.com/IQTJOKy7Ap
— nextmove (@nextmove_de) April 10, 2022
Der Buschfunk melde „eine anstehende Preiserhöhung beim Model Y“, schrieb nextmove an diesem Sonntag auf Twitter. Wer ohnehin bestellen wolle, solle sich lieber den aktuellen Preis sichern, denn sinken werde er kurzfristig vermutlich eher nicht, empfahl die Vermietung ohne Gewähr. Diese Gerüchte würden über Dritte aus dem Verkaufsbereich bei Tesla kommen, präzisierte ihr Geschäftsführer Stephan Moeller auf Nachfrage von teslamag.de. Er wollte aber auch nicht ausschließen, dass sie gezielt gestreut wurden, um den Verkauf anzukurbeln.
Tesla Model Y als echte Ausnahme
Richtig ist im aktuellen Umfeld höchstwahrscheinlich die Einschätzung, dass die deutschen und europäischen Tesla-Preise erst einmal zumindest nicht sinken werden. Das zeigt vielleicht auch die Tatsache, dass in dieser Woche auch Laden am Supercharger zum wiederholten Mal seit 2021 und allein in diesem Jahr teurer wurde. Das Model Y in den bislang verfügbaren Versionen Long Range aus China und seit Ende März Performance aus der deutschen Gigafactory ist in dieser Hinsicht also zu einer echten Ausnahme bei Tesla in Europa geworden. Und am Mittwoch gab es möglicherweise wie zuvor beim kleinsten Model 3 in Deutschland schon eine Art Vorboten für den ersten Preis-Anstieg beim Model Y für Europa: Die Lieferzeiten für die LR-Version sprangen in mehreren Ländern zwei Monate weiter auf diesen September. In Schwarz oder Weiß soll man sie weiterhin im Juli bekommen — aber nur wenn man für 2200 Euro die größeren Felgen dazuwählt.